Greenfield Festival 2013 – Day 4

Ehe wir uns versahen war’s schon wieder Morgen, und der letzte, echte Festivaltag war angebrochen. Ziemlich bald nach unseren, mittlerweile sehr routiniert ausgeführten Morgenritualen die zu gleichen Teilen Zähneputzen und Bier aufmachen beinhalteten, wurde Martina klar, dass sie das Frühstückszelt noch nie von innen gesehen hatte, und dass ein Besuch desselben gut mit ihrer aktuellen Lust auf Frühstück harmonieren würde. Für mich wars zwar eindeutig noch zu früh um nichtflüssig zu Frühstücken, aber trotzdem erklärte ich mich dazu bereit, ihr bei diesem überaus gefährlichen Vorhaben beizustehen. An besagtem Zelt angekommen, fanden wir die übliche Schlange, die sich heuer irgendwie vor jedem festivalzugehörigen Bauwerk zu bilden schien, vor und reihten uns natürlich auch sofort ein. Und knappe 20 Minuten später saßen wir auch schon drin und Martina konnte ihr Rösti samt Kaffee genießen. Die Zeit in der Schlange hab ich übrigens genutzt, um ein Frühstückszelt-Schlangen-Panorama zu schießen. Und zuhause beim Zusammenbauen war ich verdammt froh über die Masken Funktion von Hugin. Warum müssen auf einem Festival auch so verdammt viele verschiedene Leute rumlaufen? 😉

Greenfield 2013 - Frühstückszelt

Greenfield 2013 – Frühstückszelt


Als Martina sich ausreichend gestärkt hatte, kehrten wir in unser Camp zurück und fanden die anderen in ein Kartenspiel vertieft. Ein Bier, dreimal nachfragen und zweimal die Antwort vergessen später hatte ich dann in Erfahrung gebracht, dass es sich bei dem Spiel um “Arschloch” handelte. Und nach einer kleinen Erkundungstour in userer Kühlbox hatte ich in Erfahrung gebracht, dass meine zwei Guinness noch unberührt und gut gekühlt waren. Was blieb mir also anderes zu tun, als unseren Vortags Liagnpasch Becher, der noch in meinem Sessel verstaut war, auszuwaschen, und mir ein kühles Guinness einzuschenken. Und natürlich blieb mir auch nichts anderes übrig, als die Guinness Dose aufzumachen und die Kugel rauszuholen. Eben diese Kugel wurde dann von Muri, nachdem er sie gekostet hatte, ein wenig über den Campingplatz geworfen. Und lustigerweise fanden Maggo und ich diese Kugel etwas später dann auch wieder. Sehr viel später…
Der Rest des Nachmittags war geprägt von herumhängen, Kartenspielen, schlafdefizitsverringernden Maßnahmen, sehr viel Blödsinn Reden und natürlich Bier. Und Muri hat wieder mal den Koch raushängen lassen 🙂 Als wir uns schließlich in Richtung Bühnenareal auf den Weg machten, wars schon kurz vor Sieben Uhr. Und die Beispiele zeitgenössischer Festivalkunst, an denen wir auf unserem Weg vorbeikamen, könnte man nicht reinen Gewissens als jugendfrei bezeichnen 😉
Unser erstes Ziel an diesem Abend, mal abgesehen vom Essen, für das es auch langsam Zeit wurde, waren “Deez Nuts” auf der Club Stage, eine Hardcore Band.
Greenfield 2013 - Club Stage

Greenfield 2013 – Club Stage


Bei der Gelegenheit hab ich wieder ein Panorama geschossen. Und diesmal wars wesentlich einfacher 🙂 Danach haben wir uns einen netten Platz in der Menge gesucht und gespannt auf die Performance dieser Nüsse gewartet. Tja, Hardcore halt. Ist leider nicht so ganz mein Fall. Aber ich schau immer gerne beim Tanzen zu. Und so Moshpit erprobt ich auch bin, bei Hardcore hab ich vor den Leuten immer ein wenig Angst 😉
Nachdem wir unseren Tagesbedarf an musikuntermahlten Kämpfen gegen unsichtbare Feinde gedeckt hatten, gings auf die Main Stage zu Airbourne. Und ich muß ganz ehrlich sagen, der AC/DC Einfluß ist nicht von der Hand zu weisen. Aber fetzig die Jungs! Haben ziemlich Gas gegeben. Außerdem mag ich Gitarristen, die eine ganze Flasche (Wein, glaub ich, wars) auf der Bühne leeren. Außerdem war er ziemlich bemüht, dem Publikum so nahe zu sein, wies nur irgendwie möglich war.
Gegen Ende des Gastspiels der Aussies war’s mal wieder Zeit für ein wenig Regen, was die meisten Leute dazu brachte, diverse Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Ich für meinen Teil, treu meinem Motto: Je weniger man anhat, desto weniger wird nass, folgend, nutzte die Zeit für ein paar Regenschutz Fotos. Irgendwann kam die Umbaupause und ich entschied mich zur Feier des Tages, mal schnell der Natur auf wassergespülten Toiletten ihren Lauf zu lassen. “Mal schnell” war hier aber leider der falsche Ausdruck… Das positive daran: Wie ich da so inmitten einer bunt gemischten Menge an Leuten, die hier sicher nicht für Getränke anstanden, wartete, liefen mir unsere beiden deutschen Mädels über den Weg, die auf der Suche nach uns waren. Natürlich habe ich ihnen sofort mit der höchstmöglichen Genauigkeit beschrieben, wo genau wir rechts neben dem Mischerturm standen.
Als ich nach einer, nicht nur gefühlten, Ewigkeit wieder bei unserer Truppe ankahm, sah es auf der Bühne immer noch relativ leer aus. Und nicht nur mir kam das nicht Vorhandensein von Ska Klängen zu dieser Uhrzeit ein wenig komisch vor. Wie wir erfuhren gab es irgendwelche technischen Probleme mit dem Equipment. Als das Publikum dann schon ziemlich unruhig wurde, haben Ska-P einfach das fehlerhafte Equipment fehlerhaft sein lassen, und ihre Show begonnen. War geil! Hat aber leider nur eine halbe Stunde gedauert. Irgendwann zwischenzeitlich hat sich dann Muri nebst Anhang von uns verabschiedet. Die traten nämlich, wie auch schon beim letzten Mal, noch in dieser Nacht die Heimreise an. Danach wars schon Zeit für den Nightwish Umbau, und wir sind rüber zur Club Stage gewechselt, um ein wenig den Punks unserer frühen Jugend zu lauschen: Bad Religion. Denen fehlte meiner Meinung nach allerdings leider ein wenig der alte Schwung, was mich aber nicht daran hinderte, ihnen ziemlich lange zuzuschauen. Lisa und Maggo haben sich dann irgendwann verabschiedet, um sich vor der anstrengenden morgigen Heimfahrt noch ein wenig von den anstrengenden letzten Nächten zu erholen. Martina und ich haben noch ein wenig schlechtreligiöse Musik gehört und sind dann rüber auf die Main Stage. Am Weg dorthin genehmigten wir uns noch einen wirklich ausgezeichneten Burger. Schade nur, dass ich erst am letzten Abend dazukam, den zu probieren. Tja…
Nightwish waren diesmal gar nicht so schlecht. Auf jeden Fall eine gewaltige Verbesserung auf letztes Mal (sorry Anette). Irgendwie passt die Stimme von Floor besser zu Nightwish. Sie bekommt auch die alten Songs besser hin, auch wenn sie keine Tarja ist. Wir sind dann aber nicht bis zum Ende der Vorstellung der Finnen geblieben, sondern haben es vorgezogen, zeitig das Camp aufzusuchen. Die letzten Tage waren ja nicht unbedingt die erholsamsten gewesen 😉

Das waren sie, die letzten Bands des Greenfield 2013. Irgendwie schon Schade…

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