An diesem Morgen erwachte ich schon ziemlich früh. Maggo war allerdings schon länger auf und suchte fleißig unsere überall verstreuten Ausrüstungsgegenstände zusammen. Auch unsere deutschen Nachbarinnen gehörten heute zu denen, die früh aufgestanden waren, weshalb ich mich von ihnen auch nur mehr durch die Zeltwand durch verabschieden konnte. Und als ich schließlich doch die vertrauten zwei Wände (so circa) unseres Zeltes verließ, sah unser Camp schon wesentlich leerer aus. Nachdem ich die üblichen Zahnhygienemaßnahmen durchgeführt und ganz entgegen der Gewohnheit der letzten Tage diesmal kein Bier aufgemacht hatte, begann ich auch damit, unser Zeug zusammenzusuchen und nach “dalassen” und “mitnehmen” zu sortieren. Insgeheim fürchteten wir uns schon davor, die beiden Bleiakkus zurück zum Bus zu bringen. Warum zwei Bleiakkus? Nun, einer der beiden war ursprünglich in der Kist LaBoum verbaut gewesen und auch zusammen mit dieser hereingetragen worden. Nachdem dieser aber am zweiten Tag in die ewigen Akkujagdgründe eingegangen war, musste er raus, damit wir den Akku des Busses anschließen konnten. Das positive daran war: Die Kist LaBoum war jetzt viel leichter zu tragen 🙂
Unser Plan sah nun vor, dass wir zuerst versuchen wollten, den Bus mit dem kaputten Akku zu starten, um dann nahe genug an den Ausgang ranfahren zu können, um den großen Akku nicht so weit schleppen zu müssen. Die Idee war eigentlich gut, nur leider war unser Akku nicht der Meinung, er müsse jetzt einen alten Diesel Bus starten. So blieb uns nichts anderes übrig, als auch den großen Akku hinauszutragen. Glücklicherweise bemerkten wir allerdings auf dem Rückweg zum Camp, dass einzelne Zaunsegmente der Absperrung des Campingplatzes geöffnet worden waren, wodurch wir praktisch einen direkten Weg anstelle der Schleife durch die Security Schleuse, gehen konnten. Das machte unser Vorhaben auf Anhieb gleich deutlich einfacher. Wieder beim Camp angelangt, haben wir dann ein paar Haltestangen eines Pavillions zusammengegaffert und das ganze dann als Tragegerüst für den großen Akku verwendet. Damit gings fast schon zu einfach 🙂
Ein paarmal mussten wir noch in voller Truppenstärke zwischen Camp und Parkplatz hin- und herlaufen, aber schließlich hatten wir alles bis auf unseren Mast verstaut. Aber auch der war dank der tatkräftigen Unterstützung unserer Nachbarn kein Problem. Es folgte das traditionelle Abschiedsfoto und danach die Verabschiedung von unserer letzten, verbliebenen Mitcamperin, die noch auf ihren Kollegen wartete. Der rief übrigens genau in dem Moment, als wir uns auf den Weg machen wollten an, um mitzuteilen, dass er auch gleich für die Abreise bereit war. Perfektes Timing!
Bevor wir den Bus entgültig bestiegen, nutzten wir noch schnell die leeren Dosen der Herfahrt für ein wenig Zaunkunst. Mehr wie ein i ists allerdings nicht geworden. So viel hatten wir nun auch wieder nicht getrunken 😉
Halb traurig, dass es schon vorbei war und halb froh, bald wieder normale sanitäre Einrichtungen und normale Betten benutzen zu können, verließen wir den Parkplatz des Greenfield Festivals, und machten uns auf die Heimreise nach Tirol…
Und ca. 7 Stunden und einen McDonals Aufenthalt später duschte ich das erste mal seit 5 Tagen 🙂
So, und an dieser Stelle nochmal Vielen Dank an alle, die das Greenfield 2013 zu dem gemacht haben, was es war: An unsere tollen Nachbarn, die uns beim Mast Auf- und Abbau und beim Ramazotti in der ersten Nacht so tapfer beigestanden haben. An alle in unserem Camp, die unsere Megaphoneinlagen der ersten Nacht toleriert und die mit uns äußerst ausführlich über die Vorteile einer Lemurenarmee und über andere interessante Dinge diskutiert haben. Und nochmal extra an Muri, für das Besetzen des Platzes und den freundlichen Empfang. Und an die Mädels mit denen wir am dritten Tag vorne vor der Bühne so viel Spass hatten. Und natürlich an alle, die ich getroffen, an die ich mich aber aufgrund unglücklicher, alkoholbegründeter Umstände nicht mehr erinnern kann! Danke! Es war a saugeiles Greenfield 2013! Bis zum nächsten Mal! 😀