Anders als beim letzten Mal gab’s heuer keine Italy Night, auf der wir uns bis in die frühen Morgenstunden betrunken haben, bevor wir in die Schweiz aufgebrochen sind. Viel gesünder so, würde ich mal sagen. Warum es so ablief hatte zwei ziemlich einfache Gründe: Zum einen war der Abfahrtstag diesmal schon der Mittwoch und zum anderen wars auch kein Feiertag. So hatte ich auch ausreichend Zeit fürs packen.
Diesmal verlief das ganze allerdings komplett anders als bei unserem ersten Greenfield. In 2010, dem Jahr in dem unser Trupp aus Lisa arbeitstechnischen und hausbauerischen Gründen meinerseits pausiert hatte, war nämlich ein Trupp um Georg aus geburtstagsgeschenkstechnischen Gründen gen Interlaken gestartet. Und eben dieser Trupp startete dieses Jahr erneut, in ähnlicher Besetzung. Unsere Gruppe setzte sich dieses Mal ebenfalls ein bisschen anders zusammen. Maleen war aus- und Maggo eingestiegen. Und Georg, nun der gehörte ja jetzt zu den Anderen
Aus terminplanungstechnischen Gründen ergab sich allerdings eine ganz andere Gruppenaufteilung, und so kam es, das es an Tom, Dani, Matti und mir lag, am Mittwoch als erste in die Schweiz vorzustoßen und das Camp aufzubauen. Am Donnerstag sollten dann die restlichen Mitcamper in drei Gruppen nachfolgen.
Und so kam es, dass ich an einem nicht ganz so wunderschönen Mittwoch Morgen von Tom abgeholt wurde. Und nachdem wir das Gepäck verstaut hatten, sah das Auto eigentlich schon voll aus. But there was still more to come.
Als nächstes wurden Dani und Matti geholt, und das Auto wurde voller. Danach gings schnell zum Malibu. Zum verabschieden und auch gleich zum Umpacken, da wir mittlerweile die logischen Fehler in unserer Packordnung erkannt hatten, und gedachten, sie zu beheben. Als das alles erledigt war, starteten wir endlich. Aber wirklich weit kamen wir nicht. Unser erster Zwischenstop wurde in Hall eingelegt, um die Vorräte ein wenig aufzustocken. Und der zweite beim AGM, um die Vorräte noch weiter aufzustocken. Da war das Auto dann wirklich voll. Dafür lief die restliche Reise aber ohne größere Stops oder Unterbrechungen ab. Und da wir nebenbei auch noch ein wenig (drei Kartons Klopfer) Lügengepascht haben, verging die Zeit auch relativ schnell.Dummerweise wurde aber das Wetter im Laufe unserer Fahrt nicht besser. Man könnte sogar sagen, es verschlechterte sich, je mehr wir uns Interlaken näherte. Nun gut, es wurde zwischendurch kurz mal besser, aber dafür dann auch sehr viel schlechter. Und weil wir davon ausgingen, der flüssige Niederschlag würde uns beim Zeltaufbauen schon ein wenig behindern, machten wir noch einen kurzen Abstecher und schauten uns einen Stollen an, in den die Schweizer einen Schießstand hineingebaut hatten. Nach unserer Besichtigungtour hatte sich das Wetter allerdings immer noch nicht merklich gebessert. Das vom Himmel fallende Wasser hatte vielleicht ein bisschen nachgelassen, als wir auf dem Parkplatz des Greenfield Festivals ankamen, aber wirklich freundlich wirkte das ganze noch nicht unbedingt. Wir haben uns aber trotzdem mutig in die Bänderschlange gestellt und erst mal abgewartet. Dieses Jahr waren wir allerdings klug genug, nicht unser ganzes Gepäck mit durch die Bänderausgabe zu nehmen. Eine seehr weise Entscheidung, wenn ich an meine Mastenschlepperei beim 09er denke.
Die ganze Bänderbeschaffung verlief erfreulich unkompliziert und nach kurzer Zeit standen wir auf der anderen Seite des mit “Bändel” beschrifteten Zelts. Jetzt galt es nur noch genügend Motivation zu sammeln um unser ganzes Zeug reinzuschleppen. Also ist Tom kurz mit dem Auto an den Eingang rangefahren, wir haben unser Gepäck geschnappt und los gings. Ein geeigneter Zeltplatz war auch ziemlich schnell gefunden und ebenso schnell hatten wir unser erstes Pavillon aufgestellt. Eigentlich hauptsächlich zu dem Zweck, unser restliches Gepäck vor der zu Boden fallenden Luftfeuchtigkeit zu schützen.
An dieser Stelle sollte ich vielleicht auch endlich mal erwähnen, dass die Worte Regen und kalt schon während der Anfahrt verboten worden waren und deren versehentliche Aussprache mit einem Kurzen auf Ex geahndet wurde. Aus diesem Grund sprachen wir auch lieber davon, dass die Sonne in Strömen lachte, als wir uns nach dem Zeltaufbau, den wir so ca. dreimal wiederholten um wirklich sicher zu gehen, dass alles dicht war, auf unsere Campingstühle niederließen, um zur Abwechslung mal dafür zu sorgen, dass auch wir wirklich dicht waren. Zwischenzeitlich hab ich mich auch mal in unserer Nachbarschaft umgesehen und dabei die Gruppe um Muri kennengelernt, die ihren Unterstand auf grundlegendere Weise aufbauten. Nämlich mit Gaffa, Holzgerüst und Planen. Da fällt mir gerade ein, hab ich sie da eigentlich gefragt, woher sie das ganze Holz hatten? Nun, im Grunde Wurst. Mit einer unserer anderen Nachbarinnen habe ich dann versehentlich auch gleich Streit angefangen, oder besser gesagt: Die Grundlage dafür gelegt, weil ich die Leute alle mit “Heil” begrüsst habe. Zu meiner Verteidigung muss ich an dieser Stelle noch mal ausdrücklich klarstellen, dass “Heil” in Tirol ein völlig legitimer und allgemein gebräuchlicher Gruß unter Freuden und Bekannten ist. Aber wie dem auch sei, unsere liebe Nachbarin mit dem wunderschönen Namen Madlen (oder Madeleine, habs mir leider nicht buchstabieren lassen ) habe ich damit wohl etwas verärgert, wie ich noch feststellte musste. Wir haben uns aber natürlich auch wieder versöhnt.
Etwas später kam dann der Wunsch auf, das Bühnenareal zwecks Nahrungsaufnahme und der eventuellen Möglichkeit eines weiteren Umtrunks aufzusuchen, was wir auch sogleich in die Tat umsetzten. Begonnen haben wir unsere Bühnen-Areal-Tour mit der Begutachtung der örtlichen Gastronomiebetriebe, wobei die Kostproben ziemlich üppig ausfielen. Ich bin dann kurzzeitig meinen Festival Instinkten gefolgt, hab mich von der Gruppe getrennt und mir gleich ein Greenfield 2011 Shirt gekauft (immer am ersten Tag, wenn man Größe “M” hat). Danach bin ich wieder zu den anderen gestoßen und die Tour wurde fortgesetzt. Der größte Teil des Areals hatte noch geschlossen, aber die verfügbaren Lokalitäten waren auch nicht von schlechten Eltern. Das Rckstr Magazine Zelt beispielsweise, das wir besuchten um ein paar Runden zu trinken und ein wenig unsere sanften Stimmen zu den dort gespielten Songs erklingen zu lassen. Danach wurde eine kleine Röstipause eingelegt, bei der mein Blick verhängnisvollerweise auf einen Met Stand fiel. Meine bisherigen Erfahrungen mit diesem wunderbaren Getränk müssten eigentlich immer gut gewesen sein, da ich noch nie schlechte Erinnerungen daran gehabt hatte (siehe Metal Camp ’10 – Day 2). Eigentlich überhaupt keine Erinnerungen, aber das ist eine andere Geschichte
So beschlossen Matti und ich, anstelle des Bieres nun eher ein paar Met neben den harten Getränken zu konsumieren. Tom bevorzugte es allerdings, dem Hopfengetränk treu zu bleiben, jedenfalls vorerst. Wir sind dann herumgezogen, haben weitergetrunken, zwischendurch auch Met Runden, und irgendwann hat uns Tom dann zugunsten seines gemütlichen Schlafsacks verlassen. Matti und ich haben noch ein wenig die Gegend unsicher gemacht und sind dann im Bacardi Dome gelandet. Genaueres kann ich zu den restlichen Geschehnissen dieser Nacht aber leider nicht mehr sagen, außer, dass wir auf dem Rückweg den Typen von Scream getroffen haben. Alles weiter hüllt sich leider in einen weichen, nach Honig schmeckenden Schleier aus Vergessen.
Und das war unser erster Tag am Greenfield Festival 2011
Verzeiht mir bitte alle Details, die ich alkoholbedingt vergessen habe zu erwähnen. Ihr seid aber herzlich dazu eingeladen, sie mir mitzuteilen, denn ich bin gerne bereit, den Bericht zu ergänzen.
Greenfield Festival ’11 – Day 1
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