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Das Absolut Lampen Projekt – Teil 6: Gut Ding braucht Weile

“Hä? Was ist denn das? Teil 6? Wo sind denn die anderen Teile?” werden sich nun wohl einige denken. Und ja, das ist ein wenig schräg, gebe ich zu. Die Teile 1-5 sind nämlich schon ein Weilchen her 😉 Die passierten nämlich alle im Jahr 2009. Wer sie nachlesen will, hier bitteschön: Das Absolut Lampen Projekt.

Warum jetzt aber das Ganze? Nun, ich hab wieder mal meinen Blog durchgeblättert und bin draufgekommen, dass ich den finalen Schritt meines Absolut Lampen Projektes immer noch schuldig bin. Und zwar den Eisblock, auf dem die Lampe nun doch schon seit einiger Zeit steht. Und deshalb werde ich das jetzt nachholen:

Das Schlimmste war also geschafft! Nach stundenlanger Löt- und Programmierarbeit hatte ich eine Lampe, die je nachdem, wieviel um sie herum los war, verschieden hell leuchtete. Fetzig! Nur sah die rohe Platine mit den drei Status LEDs aber für alle, die nicht gerade Hardcore Elektronik Freaks waren ein wenig undekorativ aus. Also musste ein passender Sockel her. Und natürlich hatte ich schon seit Beginn des Projektes etwas mit Eis im Sinn. Aus diesem Grund habe ich auch img_2640Kunsteis in verschiedenen Variationen eingekauft, um mich inspirieren zu lassen. Die Eiswürfel und -brocken sahen auch recht nett aus, nur waren sie nicht geeignet, die Absolut Flasche zu halten oder die Elektronik zu verstecken. Also entschied ich mich dafür, selbst etwas zu entwerfen. Glücklicherweise war ein Freund gerade dabei, sein Eigenheim zu bauen und hatte deshalb praktisch überall diese blauen Isolierplatten herumliegen. Mit einem kleinen Stück von eben diesen habe ich mich dann zuhause hingesetzt und mal den Schnitzer in mir rausgelassen. Und so schlecht ist mein Eisberg ja gar nicht geworden, oder? Und das Schnitzen hat gar nicht so lange gedauert. Das Aufräumen der ganzen Reste allerdings schon 😉
Noch war es allerdings nicht geschafft! Irgendwie musste ich meinen Eisberg Entwurf ja in eine Form bringen, die auch ein wenig nach Eis aussah. Glücklicherweise fand ich da ziemlich schnell jemanden, der mir mit diesem Problem helfen konnte. Und zwar einen mittlerweile leider schon verstorbenen Kollegen aus der Arbeit, der sich mit Kunstharz ziemlich gut auskannte. Ein wenig hats zwar gedauert, aber schließlich hielt ich einen perfekten Acryl Abguss (heißt das so? Wurscht 🙂 ) meines Eisbergs in Händen. Bevor der aber mit meiner Lampe vereinigt werden konnte, musste ich nochmal das sprichwörtliche Schnitzmesser in die Hand nehmen. Sprichwörtlich deshalb, weils eigentlich mein Proxxon Bohrschleifer mit einem Fräßkopf für Kunststoff war. Und diesmal habe ich mich, um der unnötigen Verschmutzung meiner Wohnung vorzubeugen, sogar vor die Tür begeben. Und ja, das war eine weise Entscheidung. Ebenso war es Weise, eine Schutzbrille aufzusetzen. Obwohl im Nachhinein betrachtet eine Staubmaste auch nicht blöd gewesen wäre. Auf jeden Fall sah ich, nachdem ich den Raum für die Elektronik und das Loch für den Bewegungsmelder gefräßt hatte selbst ein wenig nach Eisberg aus 😉 Lessig, dieser Acrylstaub!
Nun war aber endlich alles bereit für die IMG_2239Hochzeit von Elektronik und Sockel. Dabei bemerkte ich allerdings ziemlich schnell, dass ich den Bewegungsmelder nicht an der ursprünglich vorgesehenen Position auf der Platine belassen konnte, weil ich die aus ästhetischen Gründen anders gedreht einbauen musste, als ich eigentlich geplant IMG_2271hatte. War aber keine größere Sache und nach ein wenig Flachband Kabel Löterei war alles sauber im Sockel verstaut und wartete nur mehr darauf, meine Wohnung als dekorative Nachtleuchte zu verschönern.
Und das macht sie jetzt auch schon eine ziemlich lange Zeit ohne irgendwelche Probleme. Also könnte man fast sagen, das Projekt Absolut Lampe war ein Erfolg 🙂

 

Das Absolut Lampen Projekt – Teil 5: Endspurt mit Hindernissen

Wie schon erwähnt hatte ich es also geschafft, die Schaltung zusammenzubauen und dabei meine geistige Gesundheit zumindest auf dem Niveau von vor dem Beginn der Arbeiten zu halten. Und gut ausgesehen hat das Resultat auch noch. Also für meine Ansprüche an Schaltungsdesign meine ich. img_0042_01_2Nun musste es nur noch funktionieren. Tja, schön wärs wirklich gewesen. Dummerweise hatte mich, wie ich kurz darauf festzustellen gezwungen war, ein kleiner Fehler im Stromlaufplan und der daraus resultierende Fehler im Layout zu einer fatalen Fehleinschätzung der Spannungsversorgungs- polarität gebracht. Und als ich den seltsamen Wert auf der Stromanzeige meines alten (und ebenso treuen) HTL Netzteils bemerkte, wars dummerweise schon etwas zu spät. Zu spät wofür? Nun, das eröffnete sich mir erst, nachdem ich den Fehler im Stromlaufplan korrigiert und die Verbindung im Layout neu geroutet hatte und immer noch nichts lief. Ich hatte es nämlich geschafft, den 12V/5V Spannungswandler zu schießen. War eh nur das teuerste Bauteil neben dem PIR Sensor. Mir blieb also nichts anderes übrig, als eine weitere Conrad Bestellung zu tätigen.
Ein paar Tage später, nach erfolgreichem Eintreffen der Bestellung und Austauschen des Bauteils, konnte ich endlich den zweiten Anlauf wagen. Und da ich das zugehörigeimg_0034_01_2 Programm ja schon im Vorfeld am Versuchsaufbau getestet hatte, lief alles sogar auf Anhieb (nun, zumindest von diesem Zeitpunkt an). Die Lampe dimmte beim ersten Auslösen brav auf Stufe 1, und bei weiteren Bewegungen auf volle Leistung. Fetzig!

Das Absolut Lampen Projekt – Teil 4: Die Freuden des Layoutens

Ich hab mir also zahlreiche Schaltungsentwicklungstools angeschaut und bin schließlich bei KiCad hängengeblieben. Hat mir irgendwie auf Anhieb gefallen. Also hab ich mich gleich an die Arbeit gemacht, und versucht, meine wirren Verdrahtungen auf dem Steckbrett irgendwie in einen Stromlaufplan umzusetzen. Zwischendrin musste ich mir auch ein paar eigene Bauteile zeichnen, da in den vorhandenen Bibliotheken nicht alles drin war, was ich brauchte. Aber nach ein paar Tagen (logischerweise hab ich ja nicht ununterbrochen dran gezeichnet) schaute alles schon ganz passabel aus. Noch war’s allerdings nicht geschafft, denn mir stand noch das Layout der Platine bevor. War aber auch kein img_9771_01_2größeres Problem, mal abgesehen von einer kurzen Bauteil- und Lötseiten Verwechslung beim FET. Der war nämlich SMD. Nachdem das Routen abgeschlossen war, hab ich das Ganze masstäblich ausgedruckt und versucht, die Bauteile auf einer Lochrasterplatine richtig anzuordnen. Die wirklich zache Arbeit war aber das Verdrahten auf der Leiterbahnseite. Fädeln hat mich nämlich noch nie interressiert und fürs Ätzen fehlt mir das Equipment, was nur noch eine Möglichkeit übrigließ: Drähte biegen. War echt eine Scheiß Arbeit. Hat mich ein paar Tage lang beschäftigt.img_9978_01_2 Und ihr glaubt gar nicht, wie froh ich um meine “Dritte Hand” war. Und um meine vor Kurzem gekauften Zangen. Auf jeden Fall hab ich’s schlußendlich geschafft, die Schaltung zu vollenden, ohne dem Wahnsinn zum Opfer zu fallen und es war Zeit für den ersten Test…

Das Absolut Lampen Projekt – Teil 3: Langsam wirds was

Jetzt musste ich nur noch einen Weg finden, dem ATtiny zu sagen, was er eigentlich zu tun hatte. Das Problem dabei: Meinen letzten µP hatte ich in der HTL programmiert. Aber immerhin war ich im Besitz eines Programmers für Atmel Prozessoren. Ein passendes Programmier IDE das meinen Programmer unterstützte und unter Linux lief war überraschend schnell gefunden. Kontrollerlab sein Name und für meine Zwecke ausreichend. Obwohl ich gerne ein bisschen buntere Syntax gehabt hätte.
Meine ersten Gehversuche auf dem neuen Terrain (oder mehr: dem alten Terrain, das aber einige plattentektonische Verschiebungen hinter sich hatte) waren noch etwas wackelig, aber dank www.mikrocontroller.net hatte ich realtiv bald ein lauffähiges Programm. Und nach ein paar Irrfahrten hatte ich auch begriffen, wie man die Pulsbreiten Modulation verwendet. Und die Test LED ließ sich schön dimmen. Nun anfangs wars ein wenig ruckartig und nicht wirklich fließend, aber dank eines mikrokontroller.net Artikels erfuhr ich, wie die Tastverhältnisse auszusehen hatten, damit’s auch mit dem Nachbarn klappte, bzw. mit dem weichen Faden.
img_9767_6_5_2Meine letzte, noch ungelöste, Aufgabe war es nun, einen Weg zu finden, mit Hilfe des 5V PWM Ausgangs vom ATtiny eine 12V mini LED Lichterkette zu treiben. Und wieder war mikrokontroller.net eine gar gigantische Quelle der Inspiration. Dort erfuhr ich von der Existenz sogenannter Logic-Level FETs, die mit 5V Steuerspannung so ziemlich alles schalten konnten, was man wollte.
Ich hab noch ein paar Widerstandswerte ausgerechnet und schnell eine weitere Conrad Bestellung abgeschickt. Eine Woche und ein bisschen Bastelei an meinem Steckbrettaufbau später war alles komplett, und ich konnte damit anfangen, mir den genauen Programmablauf zu überlegen. Und dann war es endlich an der Zeit, für den ersten, richtigen Probelauf. Hat schon mal gar nicht so schlecht ausgeschaut. Aber das schwierigste stand mir ja noch bevor: Der Stromlaufplan und das Layout. Doch dafür brauchte ich erst mal ein Programm für Linux.

Das Absolut Lampen Projekt – Teil 2: Das, was da noch fehlte

Anfang November letzten Jahres war’s schließlich soweit, und mir fiel ein, was da noch fehlte. Lampen zum Ein- und Ausschalten gabs ja wie Sand am Meer. Viel lessiger wäre doch eine Lampe, die sich automatisch einschaltet, wenn man den Raum betritt und vielleicht noch etwas heller wird, wenn man länger im Raum verweilt.
Für mich klare Sache: Das schrie geradezu nach einer kleinen µP Schaltung. Also hab ich mich mal auf der Seite von Atmel ein wenig umgesehen und ein paar in Frage kommende Prozessoren herausgesucht. Wichtig war ein eingebauter A/D Wandler zum Auswerten des Signals des Bewegungsmelders und ein PWM Ausgang für das Dimmen der LEDs. Voller Zuversicht habe ich dann versucht, die ausgewählten ATtinys bei Conrad und RS zu bekommen. Leider hatten beide Firmen nicht wirklich viele ATtinys im Angebot. Ich hab dann eben den nächstbesten genommen. Bin dann draufgekommen, das der keinen A/D Wandler hatte. Also hab ich noch einen bestellt. Was dem gefehlt hat, weiß ich nicht mehr genau. Auf jeden Fall hat’s dann beim dritten Anlauf geklappt. Auch wenn von der Verwendung des ATtiny26 für neue Designs abgeraten wurde, aber den Nachfolger gab’s leider nicht.
Ich hab dann mal mein altes HTL Wissen rausgekramt, und mein altes HTL Steckbrett, und meinen alten HTL Taschenrechner (der getreue TI-92) und ein wenig drauflosgebastelt. Herausgekommen ist dann der Steckbrettaufbau den ihr auf dem Foto seht. img_9741_01_2
Ganz nebenbei erwähnt hab ich bei meinen Versuchsaufbauten schon wieder einen dieser sauteuren Spannungswandler geschossen! Scheiße, verdammte! Sorry! Das ist erst später passiert.

Das Absolut Lampen Projekt – Teil 1: Die Idee

Angefangen hat alles mit einem Posting auf Hacked Gadgets, in dem es um Lampen aus Getränkeflaschen ging, die mir nicht schlecht gefallen haben: Bawls Blue Crystal LED Light. Ich wußte zwar nicht, was “Bawls” war, aber meine Leidenschaft galt sowieso einer ganz anderen Flasche: Der des Absolut Wodkas. Und so fasste ich den Entschluß eine Absolut Lampe zu basteln. Also habe ich in der Bar erst mal ein paar leere Flaschen für die Scherbenfüllung der Lampe gesucht. Nachdem ich die ersten beiden Bacardi Flaschen zertrümmert hatte, bemerkte ich, dass diese leider überhaupt nicht für das Projekt geeignet waren, da sie aus grünem Glas gemacht waren, und das sah in der Absolut Flasche einfach nur furchtbar aus. Schlußendlich lieferten mir dann eine Wodka und eine Pina Colada Flasche das Füllmaterial im richtigen Farbton, nämlich keinem. Das habe ich zusammen mit einer selbstgebastelten mini Lichterkette aus fünf Blauen LEDs inklusive passendem Vorwiderstand für 12V in einer Absolut Flasche arrangiert in deren Boden ich zuvor ein Loch für die Kabel gebohrt hatte (mit meinem überaus teuren Glasbohrer, aber der hat sich schon längst rentiert). Dann noch ein passendes Schaltsteckernetzteil dazu und voila, fertig war meine Absolut Lampe.
Danach passierte lange Zeit nichts. Die “Lampe” stand auf meinem Wohnzimmertisch und harrte geduldig der Dinge die da kamen. Und ich hatte irgendwie das Gefühl, der Lampe würde noch was fehlen, ich wußte nur nicht was…