Unser dritter Tag am Greenfield brach an. Und schon wieder wars so gegen 10 Uhr morgens, als wir uns entschieden, unsere Säcke gegen die Campingstühle zu tauschen, und gemütlich ein Bierchen zu frühstücken. Und wie wir da so im Kreis saßen, entschieden Maggo und ich, dass es nun endlich an der Zeit wäre, die restliche Musik zu holen. Die ganzen neu gebrannten CDs hatten wir ja intelligenterweise im Bus gelassen, als wir die Kist LaBoum geholt haben. So gabs bisher nur meine Greenfield Beschallung von 2011, die noch vom Soundcheck zuhause im Player war. Viel Mühe bereitete es uns allerdings nicht, die Spindel vom Parkplatz zu holen, und Bier versüßte uns den Weg. Da nun alle Grundbedingungen für ein perfektes Camp erfüllt waren,konnten wir endlich zum gemütlichen Teil übergehen, und den Paschbecher in Betrieb nehmen. Und die Tatsache, dass wir noch nichts gegessen hatten, störte uns dabei nicht wirklich. Da die restlichen Bewohner unserers Camps unseren Saufenthusiasmus nicht teilten, bestand unsere Liagnpaschrunde anfangs nur aus vier Personen. Trotzdem funktionierten einige “Einserpasch! Zwinker, zwinker!” Aktionen nicht wie gewünscht. Und fast wäre auch mal 58 die Runde gegangen. Scheiß Rest- und Aktuellalkohol ;-)! Einen fünften Mitsäufer gewannen wir im Laufe des Spiels noch dazu, mehr wurden es aber leider nicht. Machte aber nichts. So mussten wir den Wodka zumindest nicht so oft nachschenken 🙂
Wie lange wir genau gespielt haben, ist im nachhinein nicht mehr eindeutig eruierbar. Und leider kann ich auch nicht mit Informationen über die Zeit unmittelbar danach dienen. Ich gehe allerdings davon aus, dass wir nicht gerade über zeitgenössische Literatur vergangener Jahrhunderte diskutiert haben ;-). Zumindest gab es aber keine Totalausfälle wie beim unserem letzten Liagnpaschn auf schweizerischem Boden :). Aber nehmen wir den Faden dort wieder auf, wo die Erinnerung wieder klarer wird: Beim Besuch des Areals. Zwei Dinge zogen uns dorthin: Zum einen Nahrungsaufnahme in fester Form, und zum anderen meine Vorliebe für Caliban und deren Wall of Death. Dank des Liagnpaschens hatte ich auch den nötigen Pegel um mich entsprechend dem Motto: “Die bsoffenen toan sich nit wea”, in der Moshpit mit meinen Trekkingsandalen sicher zu fühlen. Und diesmal versprachen wir uns fest, alles daranzusetzen, uns nicht wieder zu verlieren. Und um die Spannung gleich im Vorfeld zu nehmen: Wir haben uns diesmal wirklich immer wiedergefunden!
Am Areal angekommen wars erst mal Zeit für ein verspätetes Mittagessen, dringend :). Gestärkt von den kulinarischen Höhepunkten des Greenfields gings noch kurz unter die “Dusche” und dann suchten wir uns einen gemütlichen Platz vor der Bühne, um ein wenig dem Eichhof Lager zu fröhnen. Wir versuchten auch, ein wenig Licht in die Ereignisse der vergangenen Nacht zu bringen und trafen nebenbei zwei nette Mädels, die dann beschlossen, eine zeitlang bei uns zu bleiben.
Kurzzeitig hab ich die Gruppe dann mal verlassen, um in der Wall of Death bei Caliban an nahezu vorderster Front mit dabeizusein. Und die Sandalen haben sogar gehalten. Nun, zwar nicht an meinen Füßen, aber rein materialtechnisch 😉 Und ich hab sie auch wiedergefunden! Als Caliban dann zur Circle Pit lud, ließ ich mir das natürlich auch nicht zweimal sagen. Und diesmal stürzte sich sogar Martina zusammen mit mir in die tobende Menge. Und ich hab deutlich gemerkt, dass ich in letzter Zeit zu wenig Metal Konzerten beigewohnt habe: Meine Moshpit Kondition war total im Arsch 🙂
Natürlich würde ich hier liebend gern alle Details dieses unvergesslichen Nachmittags anführen, aber dummerweise liegen die irgendwie unter einem seltsamen, gelben, eichhörnchenförmiger Nebel bedeckt. Nun, ein wenig rot und wolfsförmig ist er auch 😉 Aber die Bruchstücke, die sich aus den Schwaden erheben, werde ich gern mit euch teilen:
Zum einen bekam Maggo an diesem Nachmittag den Spitznamen Puschel. Wie genau, das werde ich aus Diskretionsgründen lieber verschweigen 🙂 Auf jeden Fall hatten wirs ziemlich lustig, mit unseren neuen Freunden, die irgendwie immer mehr wurden. Was würde ich dafür geben, wenn mir noch eines unserer Gesprächsthemen einfallen würde… Aber leider. Daran ist nur dieses blöde, gelbe Eichhörnchen Schuld! Und das sahen wir an diesem Nachmittag und Abend noch sehr oft. Und zwar in Rundenform!
Allerdings bilde ich mir ein, dass NoFX die Menge und natürlich auch uns ziemlich gerockt haben. Und bei Slayer habe ich ein wenig gehead gebangt. Das spürte ich am nächsten Morgen ziemlich deutlich. Und ich erinnere mich noch an das Banner von Slayer: Es sah aus wie das Heinecken Logo, nur dass oben drüber “Angel of Death” stand, in der Mitte “Hannemann” und gleich darunter das, was ich denke sein Geburts- und Sterbejahr war.
Nach Slayer mussten wir uns allerdings von der Main Stage losreissen, um Coheed & Cambria dabei zuzuhören, wie sie das Club Stage Areal beschallten. Das war vorallem Maggos Wunsch, der erst knapp vor dem Festival erfahren hatte, dass die ihm gefallen könnten, weil er eigentlich schon zwei Lieder von ihnen kannte. Leider kann ich zu Coheed & Cambria nur sagen, dass der Sänger eine ziemlich auffällige Frisur hatte. Alles andere offenbahrt sich mir nicht mehr wirklich. Aber Maggo hats anscheinend gefallen. Jedenfalls sieht es auf den Fotos so aus 🙂 Und diese Fotos sind auch der einzige Anhaltspunkt, um zu ermitteln, wie es uns noch für den Rest der Nacht ergangen ist. Dummerweise gibt’s davon aber ab diesem Zeitpunkt auch nicht mehr wirklich viele. Ich kann nicht mal mehr sagen, ob wir Prodigy gesehen haben. Zumindest aber sagt mir der EXIF Tag des letzten Fotos, dass wir noch nach dem Ende der Konzerte am Festival Areal herumstreunten. Aber fragt mich nicht, was in der Zeit alles passiert ist. Gegessen haben wir, das weiß ich noch 🙂
Und so muß ich den Bericht für Tag 3 leider früher beschließen, als wir den Tag 3 am Festival beschlossen haben. Alk isch scho a Luada 🙂