Die Kolsasser Jungbauern zogen es dieses Jahr vor, keinen Faschingswagen nach Innsbruck zu entsenden. Warum? Schlicht und einfach wegen des Alkoholausschankverbots, das dieses Jahr für die Wägen verhängt wurde. Das bedeutete für mich, ich konnte mir diesmal Zeit lassen, da ich nicht an einen Abfahrtstermin gebunden war. Ich startete also knapp vor Mittag mit dem Bus und kam pünktlich um halb Eins am Hauptbahnhof an. Dort gab’s erst mal einen Big King XXL und danach suchte ich das Theresienbräu auf, wo mich Sonja erwartete. Am Eingang zeigte sich das Übliche Bild von Schülern, die kleinere Auseinandersetungen mit den Türstehern austrugen. Hat mich sehr an meine HTL Zeit erinnert.
Drinnen traf ich relativ bald auf Sonja und eine Arbeitkollegin von ihr. Und etwas später auch auf ihre Cousine. Die folgenden Stunden waren geprägt von Theresienbräu Bier, einem pseudo Ramazotti und noch mehr Theresienbräu Bier. Und zwischendrin ein wenig “Du geile Sau”, “Du Luder” und “Du Drecksau” Gerufe. Unnötig, jetzt auch noch “Summer of 69” und das Grease Medley zu erwähnen. Auch einer meiner Arbeitskollegen, der als Rettungsschwimmer am Weg war, gab sich kurz die Ehre. Unter anderem für ein paar Fotos mit den Mädels.
Gegen Drei sind wir raus auf die Straße, um ein wenig Wagen zu schauen. Und ich muss jetzt ganz ehrlich sagen, viele Wagen namen dieses Jahr nicht gerade teil. Ob daran wohl das Ausschankverbot schuld war?
Wir kämpften uns also durch die Menschenmassen bis zur Altstadt durch, nur um dort umzudrehen und uns erneut dem Kampf zu stellen. Während dieser Odyssee sind mir auch einige Mädels vom Dorf oder aus der Umgebung über den Weg gelaufen. Bei einem Stand hielten wir schließlich an, um zu essen. Zu meinem Entsetzen hatten die nur Ottakringer Bier (Warum erfrischt mich dieses Ottakringer blos nicht?). Gleich daneben gab’s aber glücklicherweise Bacci Cola. Zwar nicht unbedingt ein Bier Ersatz, aber immer noch besser als dieses Ottakringer Gschloder (sorry, aber ich mag’s wirklich nicht). Und wie wir da so saßen und aßen (ich hab eigentlich gar nichts gegessen, war immer noch voll vom Burger King), stieß Petra zu uns. Mit der sind wir dann rüber zum Punsch Stand und haben mal getestet, wie der so schmeckt, der Punsch, nicht der Stand. Kurz nach Vier war’s (glaub ich), als sich schließlich auch Mike unserer Gruppe anschloss. Mit dem schlenderten wir dann die Maria Theresienstrasse wieder runter, um zu schauen, was die Liveband so trieb. Dabei trafen wir einige andere Kollegen, in deren Gesellschaft wir die kommenden Stunden verbringen sollten. Unter anderem eine Gruppe Hühner, zu denen auch zwei Bandkollegen von Mike gehörten. Einer davon hatte Geburtstag, glaub ich.
In der Menge vor der Bühne liefen mir auch zwei Arbeitskollegen über den Weg (ein ‘e’, eine ‘in’), mit denen ich gleich etwas trinken musste. Danach wurde ein wenig gesungen, ein wenig getrunken und zwischendrin immer wieder die Toilette in den Rathaus Galerien aufgesucht. Diese Vorgehensweise behielten wir bis ca. Halb Neun bei, dann wurde langsam der Ruf nach Essen laut. Auf dem Weg durch die Altstadt, auf der suche nach Nahrung, zerriss sich unsere Gruppe kurz. Ein Teil strebte dem “Magic Pizza” zu, und der andere suchte das Mäckie auf. Dort war Johanna wieder mal beim Arbeiten, wodurch wir uns schon fast dazu verleiten ließen, lautstark “Joanna” zu singen. Zum Wohle aller Beteiligten ließen wir aber von diesem Vorhaben ab und deckten uns stattdessen mit Burgern und Zeug ein. Kaum hatten wir einen gemütlichen Tisch gefunden, als sich uns der “Magic Pizza” Trupp wieder anschloß, monierte, noch Hunger zu haben und schließlich entschied im Mäckie erneut zu essen.
Als dann endlich alle satt waren (und wie satt!) zogen wir los, um das nächtliche Innsbruck zu erkunden. Unser Weg führte uns zuerst wieder zurück in die Theresienstrasse, wo immer noch unzähliche Feierwillige ihren Standort verteidigten, langsam aber gegen die immer zahlreicher anrückenden Reinigungstrupps verloren. Wir ließen das emsige Treiben hinter uns und versuchten unser Glück im Jimmy’s. Die Tatsache, dass wir uns dort zu sechst einen Quadratmeter teilen mussten, vertrieb uns aber relativ schnell wieder. Also beschlossen wir, zu schauen, was die Mausefalle so machte. Nun, sie machte in erster Linie Lärm. Viel Lärm. Und wir machten zuerst auch fleißig mit. Bis der DJ spontan Lust verspürte, etwas Hip Hoppiger zu werden. Da beschlossen Dave, Mike und ich, es wäre das Beste, nun die Bögen aufzusuchen. Shaggy war das egal, der blieb.
Einen kleineren Fußmarsch später betraten wir schließlich das Down Under. Das erste, was dort ins Auge fiel, waren die beiden, uns nicht unbekannten, Hühner, die voller Motivation auf der Theke tanzten. Wir haben uns dann gleich einen Platz gesucht, Radler bestellt und dazu noch gleich Wappler (oder wie man das schreibt). Mike zog einen Tequila vor?!
Währenddessen hatten sich auch ein paar Mädels auf der Theke zum Tanz eingefunden, und der freundliche Herr von der “CSI Viaduktbögen” nutzte die Gelegenheit, um Fotos aus einer sehr speziellen Perspektive zu schießen.
Gegen Ein Uhr war’s dann, als wir uns dazu entschlossen, zwecks Abendausklang das Titty aufzusuchen. So saßen wir da, gemütlich bei einem Radler, und unterhielten uns mit Petra und Andrea. Und als Johanna von ihrer Schicht beim Mäckie kam, um Dave abzuholen, entschied auch Mike, es wäre an der Zeit, das heimatliche Bett aufzusuchen. Ich hab dann noch ein paar Fotos geschossen, ein Taxi angerufen, mit Andrea geplaudert und bin schließlich als letzter unserer Truppe (wie üblich) gen Heimat gezogen…
Faschingsdienstag 2008 in Innsbruck
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