Geweckt von den mehr oder weniger sanften Klängen des Bubble Bobble Themes aus meinem Handy schlug ich die Augen auf. Der Abreisetag war angebrochen. Wenige Stunden war es erst her, dass wir unsere Feierlichkeiten auf und nach der Italy Night beendet hatten. Meine Hoffnung, eine schnelle Dusche würde die Müdigkeit vertreiben, wurde leider nicht erfüllt, aber zumindest sah ich danach wieder einigermaßen frisch aus. Immer noch mit den Nachwirkungen unserer After Hour im Saufpark kämpfend, räumte ich wie üblich die Ausrüstung auf den Parkplatz, und machte es mir in meinem Campingstuhl gemütlich. So kurz nach 9 ließ sich endlich auch der Rest der Truppe blicken. Besser gesagt: Die Mädels. Georg zierte sich noch ein wenig, bis er uns mit seiner Anwesenheit beglückte. Eingeladen hatten wir indes relativ schnell. Eben so schnell hatten wir auch getankt. Nur der kurze Besuch bei Stephi auf dem Bau gestaltete sich wegen der Prozession am Dorfplatz etwas umwegreich. Das schafften wir aber sogar ohne Navi, und es sollte auch für lange Zeit die letzte Strecke sein, die wir ohne die Unterstützung unseres treuen, kleinen Garmin Nüvi (Vorsicht! Werbung) fuhren. Und wider Erwarten hielt Georgs Kühler durch, wenn auch mit einer kurzen Wasser-nachfüll-Aktion in Lichtenstein. Aber schließlich trafen wir ohne größere Verluste gegen Vier Uhr am Parkplatz des Greenfield Festivals ein. Und dank unseres, immer noch anhaltenden, enormen Glücks parkten wir genau vor dem Bandausgabezelt. Dort hatte sich allerdings schon eine beachtliche Gruppierung feierwilliger Festivalgänger zusammengefunden. Ganz im Sinne der obersten Festivaldirektive, kein Stress, machten wir es uns erst mal an Ort und Stelle mit einem kühlen Bier gemütlich um die Lage mit ausreichender Ruhe zu beurteilen und an unserer Anstellmotivation zu arbeiten. So ca. eine Bierlänge später hatten wir ausreichend Motivation gesammelt um uns in die Menge zu werfen. Und siehe da, nach einer gefühlten halben Stunde, einigen vorbeiziehenden Rauchwolken und ein bisschen Stephi’s alter Ego herumzeigen zierten auch schon die Greenfield Bänder unsere Handgelenke. Das letzte Hindernis, das uns noch vom Zeltplatz unseres Vertrauens trennte, die Security Schleuse, meisterten wir auch mit Bravur, weswegen sich ein Teil von uns ziemlich bald ans Aufbauen des Camps machen konnte. Der Rest spielte noch ein wenig Packesel, bis so gegen 8 Uhr schließlich alles an seinem Platz war, obwohl das Mastsignal anfangs noch vom Areal wegzeigte. Das tangierte uns in diesem Moment aber nur sehr periphär, insbesondere deshalb, weil wir, als wir es bemerkten, schon gemütlich in unseren Stühlen saßen und ein (noch) kühles Bier genossen.
Nur Bier wurde uns aber mit der Zeit zu langweilig, was uns dazu veranlasste, ein kleines, sehr bekanntes Spiel mit zwei Würfeln und einem Becher anzureissen. Das dafür notwendige Equipment hatte ich in weiser Voraussicht mitgebracht. Angefangen hat’s mit Weisswein, weiter ging’s mit Bonanza. Grausig! Aber ist ja auch Lügenpaschen und kein Kindergeburtstag! Auch zufällig vorbeikommende Nachbarn wurden spontan in das Spiel eingegliedert, bis wir es so gegen 10 Uhr für angebracht hielten, mal schnell das Areal zu erkunden. Einer der Securities wollte sich, allen Versuchen Lisas zum Trotz, nicht dazu überreden lassen, ihr seine Kappe zu schenken, aber sie schaffte es, damit kurz für ein Foto zu posieren, bevor wir uns wieder losreissen mussten. Die nächste Festival Bekanntschaft machten wir vor dem Bacardi Dome. Es handelte sich dabei um Bundi und seinen Kollegen, wobei Bundi einen Umhang und eine Krone mit seinem Namen drauf trug. Doch auch diesen beiden lustigen Gesellen mussten wir zugunsten des Alkoholkonsums lebwohl sagen. Eine nette kleine Bar direkt neben dem Rckstr Magazine Zelt war es, die wir zur Quelle unserer ersten Bacci Cola Runde ernannten. Die hübsche Barkeeperin verstand allerdings meinen Witz mit: “Entschuldigung! San-Sie-Bar?” nicht wirklich. Könnte aber auch an der Sprachbarriere gelegen haben. Wie dem auch sei, dort startete ich unsere erste Bacci Cola Runde. Ich glaub jedenfalls, dass ich es war.Es blieb allerdings nicht bei einer. Irgendwie sind wir dann ins Zelt vom Rckstr Magazine gestolpert, wo die Musik recht anständig zu sein schien. Anständig genug, um dazu zu singen und zu hüpfen. Einige Runden und Singereien (“Auf gute Freunde”, “Tribute”) später machte sich bei einigen langsam der Hunger bemerkbar, weswegen wir mal kurz ein paar Stände abklapperten. Und ganz nebenbei hab ich mir auch ein Festival Shirt gekauft. Gestärkt und gewandet ging’s über einen kurzen Umweg durch den Bacardi Dome zurück in unser Camp, wo das fröhliche Trinken natürlich fortgesetzt wurde, inklusive Nachbarn. Georg zog es allerdings vor, auf seiner Decke vor unserem Zelteingang ein kleines Nickerchen zu halten.In einer ersten fürsorglichen Handlung haben wir ihn zwischendurch mal in seine Decke gewickelt und etwas später haben wir ihn sogar ins Zelt “getreten” (Tami wars). Dummerweise waren weder seine ISO Matte noch sein Schlafsack auffindbar. Wie sich am nächsten Tag herausstellte schlicht und einfach aus dem Grund, weil sich beides noch im Auto befand. Jo mei…
Wann wir an diesem Abend genau zu Bett gegangen sind ist leider nicht mehr wirklich belegbar. Möglicherweise so um 3 Uhr herum.
So, das war der Anreisetag! Wie immer bin ich für Korrekturen, Anregungen und immens hohe Geldspenden offen.
Wopfi
Greenfield Festival ’09 – Day 1
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