Am dritten Tag trieb es uns relativ früh hinunter zur Blue Stage. Dort spielten nämlich Hayseed Dixie, eine Coverband (hauptsächlich AC/DC, aber nicht nur), die ebenfalls wusste, wie man das Publikum mitreißt. Und das schon um dreiviertel Zwei am zweiten Tag eines Festivals. Was ich dann nach Hayseed Dixie gemacht habe, ist nicht mehr wirklich belegt. Aber zumindest glaube ich zu wissen irgendwann im Laufe dieses Nachmittags zwei Typen getroffen zu haben, die “Scheiß Emo” quer über den Bauch geschrieben hatten. Der Rücken des einen war mit einem “Patrick” aus “Spongebob” bemahlt wofür sein Kollege verantwortlich war, der, wie er mir erklärte Comiczeichner war. Das bewies er mir dann auch, als ich von ihm einen “Spongebob”; gezeichnet haben wollte. Den aber ebenfalls auf seinen Kollegen, nicht auf mich. Ich hab mich dann von denen verabschiedet und bin noch ein wenig herumgelaufen, bis das Konzert von Sunrise Avenue anfing. Was mich dabei am meisten verwunderte: Es sind Finnen. Ich hab die gedanklich immer eher nach Kalifornien getan. Da sieht man’s mal wieder. Nach Sunrise Avenue bin ich rüber auf die Red um mir gleich noch ein paar Finnen anzuschauen. Nämlich Lordi. Fand die Show jetzt aber nicht so besonders. Der weitere Verlauf lässt sich leider nicht mehr lückenlos rekonstruieren. Möglicherweise bin ich zurück ins Camp, möglicherweise lief mir Sonya sonst irgendwie über den Weg. Bewiesen ist: Ich landete zusammen mit ihr beim Konzert von “30 Seconds to Mars”. Sie wollte unbedingt dorthin, schon alleine wegen Jared Leto. Wobei ich mir, seit sie diesen Namen erwähnt hatte, den Kopf zerbrach, warum er mir so bekannt vorkam. Die Antwort auf diese Frage sollte sich mir aber erst am nächsten Tag im Camp eröffnen.
Als ich mich nun also zusammen mit Sonya durch die, von Jared Leto gerade kräftig beschallten, Menschenmassen kämpfte, traf ich überraschend auf unsere bayrischen Nachbarn und blieb hängen. Dummerweise war Sonya schon in der Menge verschwunden, bevor ich diese Tatsache an sie weiterleiten konnte. Hab mich dann auch die Suche nach ihr gemacht, aber sie irgendwie nicht mehr gefunden (liegt wahrscheinlich an ihrer Größe *g*). Dafür aber eine Menge anderer Leute, die ich dann auch fotografiert habe. Unter anderem die zwei Mädels mit den Bacardi und Cola T-Shirts. Schlicht und ergreifend Super! Irgendwann entschloß ich mich dazu, mal ein paar Informationen über di[rec] einzuholen, da ich schon einige Male an dem Stand vorbei gelaufen war, aber immer noch nicht wusste, was die eigentlich machten. Dort angekommen hat sich sofort ein sehr nettes Mädel (ratet mal, natürlich weiß ich den Namen nicht mehr) meiner angenommen, und mir erklärt, dass es da um Live Audiomitschnitte von den Konzerten geht. Leider hatten sie nur von 10 Bands (so ungefähr) die Rechte bekommen, und an besagtem Tag gab’s sowieso nur eine Band. Zufälligerweise handelte es sich bei dieser Band um In Flames, die ich im allgemeinen nicht wirklich mag, von denen mir aber ein paar Songs gefallen. Außerdem geben sie tolle Konzerte. Ich hab mich dann für die Info bedankt, noch zwei Fotos von den di[rec] Mädels gemacht und bin dann zur Red Stage aufgebrochen, zum In Flames Konzert. Am Weg zum Red Stage Areal hab ich interressanterweise auch Sonya wieder getroffen.
Das Konzert war super. Grandiose Stimmung und viele Pyro Effekte. In Flames eben. Auch wenn ich mich ziemlich hart getan habe, die Songtexte mitzusingen. Wer In Flames kennt, weiß, warum. Aber bei „Only for the Weak“ hat’s teilweise funktioniert. Während des Konzerts hab ich dann Sonya alleingelassen und bin weiter in die Menge, um besser Fotos machen zu können. Geholfen hat’s zwar nicht, aber die Stimmung war super.
Nach dem Konzert hab ich mich wieder zur Blue Stage aufgemacht, intelligenterweise aber nicht über die Direktverbindung, sondern über den Campingplatz. Ach, und Sonya hab ich wieder verloren, glaub ich zumindest. Lustigerweise waren die Security Mädels am Ausgang total überrascht, als ich fragte, ob ich nicht ein Foto von ihnen machen könnte. Aber einverstanden waren sie damit. Am Areal bin ich schnurstracks zu di[rec] und hab sie gefragt, ob’s den In Flames Mitschnitt schon gibt. Dort wurde mir gesagt, es dürfte noch eine halbe Stunde dauern, also bin ich ein wenig am Gelände herum und hab das gemacht, was ich am besten kann: Fotografieren.
Ziemlich genau eine halbe Stunde später hielt ich dann endlich eine Kartonhülle mit dem In Flames Stick in der Hand. Danach hab ich noch ein paar di[rec] Leute fotografiert und mich dann auf den Heimweg gemacht. Dabei lief mir überraschend Domi über den Weg, der das selbe Ziel verfolgte. Weit sind wir aber nicht gekommen, denn am Scheinwerferturm beim Supermark sind zwei Mädels gestanden, die total begeistert von ihrem Schatten waren. Schaut euch das Foto genau an, dann versteht ihr, was ich meine.
Zurück im Camp trafen wir auf unsere Leute und ein paar Mädels, von denen eine Debbie hieß. Ich hab das total lustig gefunden und immer wieder “Debbie Rockt” Anspielungen gemacht (das ist übrigens so eine deutsche Band, “Debbie Rockt”). Domi hat sich ziemlich bald mal zur Ruhe gelegt und aufgrund des heftigen Regens, der mittlerweile eingesetzt hatte, dachte ich auch ernsthaft darüber nach. Kurzzeitig war ich sogar in meinem Schlafsack, nur um ihn dann frischen Mutes zu verlassen, und zusammen mit Daniel aus unserem Camp unsere Nachbarn zu besuchen. Von denen war allerdings auch nur mehr einer wach. Und ein Mädel, dass irgendwie seltsam auf ihrem Campingstuhl lag und sich hin und wieder noch mal die alkoholischen Geschehnisse des Tages durch den Kopf gehen ließ. Wir haben über Gott und die Welt diskutiert, über 99,9%igen Alkohol und wie lustig es ist, wenn man den einem Unwissenden als Schnaps andreht und sind schließlich bei Chemie gelandet. Dort hab ich mich allerdings ausgeklinkt und mich mehr der Chemie meines Biers gewidmet. Geblieben bin ich aber trotzdem bis in die frühen Morgenstunden. Und als ich schlussendlich meinen Schlafsack erreicht, blinzelten schon die ersten Sonnenstrahlen des angehenden Morgens über die Dächer unserer Pavillons.
Nova Rock ’07 – Day 3
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