Wie zu erwarten, endete das Tauschen natürlich nicht mit dem Untergang von Napster. Zum einen gab es zum Zeitpunkt der Serverabschaltung schon unzählige private OpenNap Server, die weiterhin betauscht werden konnten, und zum anderen hatten sich während der Blütezeit von Napster zahlreiche andere P2P Netzwerke gebildet. Zu den damals verfügbaren Clients gehörten unter anderem iMesh, Morpheus, Scour Exchange und LimeWire, um nur einige zu nennen. Doch in dieser Flut der Napster Nachfolger und -ahmer gab es eine Tauschbörse die relativ bald einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erreichte. Die Rede ist von KaZaA, einem Client für das FastTrack Netzwerk und dem quasi Standard der ersten fünf Jahre der Post Napster Ära. Zu dieser Zeit gab es keinen in meinem Bekanntenkreis, der es nicht auf der Festplatte hatte. Und das, obwohl die Originalversion ziemlich mit Spyware verseucht war. Lange dauerte es aber nicht und man bekam auch “entwurmte” Versionen wie KaZaA Lite im Netz.
Ich selbst nutzte damals hauptsächlich WinMX und eMule. Größtenteils ließ sich das auf die Tatsache zurückführen, dass das gute KaZaA ziemlich kommerzdominiert war. Will heißen, der Großteil der verfügbaren Songs bestand aus mehr oder weniger aktuellen “Charthits”, mit denen ich zu dieser Zeit sowieso schon nicht mehr viel anfangen konnte. Mein Desinteresse an den in den Charts befindlichen Songs (und deren sinkende Qualität) war übrigens auch der Grund warum ich damals anfing auf meine regelmässigen Bravo Hits Käufe zu verzichten, nicht etwa das böse KaZaA. Hin und wieder verirrte ich mich allerdings doch in das FastTrack Netzwerk, nämlich wenn ich irgendwelche aktuellen Songs für irgendwelche Parties oder Kollegen brauchte. Aber besonders in den Jahren 2005/2006, als sich die Ära KaZaA ihrem Ende zuneigte, war das selten von Erfolg gekrönt. Zu dieser Zeit war das betreffende P2P Netz nämlich ziemlich mit gefälschten MP3s zugemüllt, die nach einem kurzen Stück des echten Songs nur mehr Rauschen oder Pfeifen enthielten. War mir aber wie gesagt komplett Salami, da ein großteil der Bands die ich suchte dort sowieso nicht zu finden waren.
Endgültig still wurde es um KaZaA aber erst nachdem es im Sommer 2006 einen Filter für urheberrechtlich geschützte Files verpasst bekam. Mich persönlich hat’s aber nicht wirklich gestört…
Aus dem Leben eines Filesharers – Teil 3: Napster ist tot, es lebe KaZaA
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