Day 1
Erschöpft von den Strapazen der langen Autofahrt trafen wir schließlich in Tolmin ein. Da sich der Parkplatz nicht mehr wirklich an der Stelle vom Vorjahr befand, gab’s noch eine kleine Irrfahrt durch Tolmin, bis wir dann endgültig ankamen. Auf der Parkwiese eingetroffen wurden wir dann von den gelbbekleideten Männlein gleich darauf hingewiesen, dass Campen auf der Parkwiese nicht erlaubt war und dass alle, die es trotzdem machten, spätestens am nächsten Tag verjagt werden würden. Also bereiteten wir uns schon mal seelisch darauf vor, unsere 70 kg Kiste mit der Soundanlage und unsere zwei Fässer selbstkühlendes Kaiser Bier bis zum offiziellen Campingplatz zu tragen. Während einige von uns immer noch in dieser hochspirituellen Vorbereitungsphase steckten, erfuhren andere, dass der offizielle Campingplatz schon ziemlich voll war, und wir mit unserem großen Zelt wohl wenig Chancen auf einen Platz hatten. Also beschlossen wir, das „Risiko“ einzugehen, und uns doch am Parkgelände breit zu machen. Gesagt, getan. Wenig später hatten wir auch schon unser gesamtes Gepäck am anderen Ende der Wiese auf einen Haufen gestapelt und während vier von uns die Kiste holten, baute der Rest unser Zelt auf. Zuletzt räumten wir den Gepäckhaufen noch nahe genug ans Zelt, damit jeder sah, dass das unser Zeug war und dann wurde das erste Fässchen aktiviert (wissts eh, die Kühlung). Als dann die halbe Stunde Kühlzeit um war, und sich ein Grossteil unserer Gruppe schon ihrer nassen T-Shirts entledigt hatte, wurde gemütlich im Schein der untergehenden Sonne, mit einem kühlen Kaiser Bier in der Hand, unterstützt von 3×75 Watt, das allseits beliebte Lied: „Dem Land Tirol die Treue“ angestimmt. Das Festival hatte begonnen…
Für den Rest des endenden Tages wurde noch etwas Nachbarschaftshilfe betrieben, wofür wir von unseren wiener Nachbarn eine Zeltfestbank geliehen bekamen. So hatten nun auch all jene, die es versäumt hatten, einen Campingstuhl mitzubringen, die Möglichkeit, unsere nächtlichen Festivitäten sitzend zu erleben. Als dann die Sonne endlich aufgegeben hatte, wurde der Ruf nach härterem Alkohol laut. So begannen wir den Abend mit der Flasche Jägermeister, die zusammen mit unseren steirer und innsbrucker Nachbarn im Kreis getrunken wurde. Irgendwie drängten sich dann auch noch irgendwelche Bacci Cola Mischungen in den Kreis, die natürlich freundlich aufgenommen wurden.
So wurde ein wenig getrunken, geredet und gelacht, bis schließlich die Idee aufkam, einen der beiden Flüsse zwecks Nachtschwimmens aufzusuchen (Nacht! Nicht nackt!). So stolperte also ein Teil von uns, gestärkt durch Ronnie, in Richtung Wald los. Aufgrund ihrer Erfahrungen vom Vorjahr fanden Loggo und Flo auch ziemlich bald einen Weg, der uns zur Soča führen sollte. Er hätte auch einwandfrei funktioniert, wären wir nicht auf dem weg bei ein paar Slowenen hängengeblieben. Mit denen haben wir uns dann auch noch ein wenig unterhalten und dann sind die anderen wieder los. Ich bin noch geblieben, was sich im nachhinein als orientierungstechnisch sehr unklug herausstellte. Wie sich wohl jeder denken kann, hab ich die anderen nicht mehr gefunden aber glücklicherweise erreichte ich nach ein wenig Herumirren auf stockdunklen Waldwegen wieder freies Gelände. Auf welch unergründlichen Pfaden ich in dieser Nach dann noch gewandelt bin, lässt sich im nachhinein leider nicht mehr eindeutig bestimmen. Jedenfalls landete ich irgendwann mitten in hohem Gras und stolperte auf einen Skybeam zu. Dieser erwies sich jedoch als nicht besonders hilfreich, da er nicht mal in der nähe des Campingareals stand. Ich bin dann am Ende des Feldes jedenfalls durch eine Baumreihe und fand mich zwischen Steirern (glaub ich) wieder. Die waren auch sehr freundlich, luden mich ein zu bleiben und gaben mir Bier. Nachdem ich dann dort eine Zeit lang gesessen war, getrunken und geredet hatte, versuche ich erneut mein Glück und brach auf. Und siehe da, nach ein wenig Herumgefrage erhielt ich die Information, dass irgendwo in der Nähe ein Haufen Tiroler mit einer riesigen Flagge waren, die „Dem Land Tirol die Treue“ gesungen hatten. Und so fand ich wieder in unser Camp. Gregor hatte während meiner Abwesenheit den Versuch unternommen, schlafen zu gehen. Aus unerklärlichen Gründe war er jedoch nur bis ins Hauptzelt gekommen. Die Tatsache, dass er nicht mehr in der Lage gewesen war, seine Hose auszuziehen, kam ihm aber zu gute, da er seinen Schlafsack sowieso nicht gefunden hatte.
Ich begab mich dann wieder unter die feiernde Menge, die mit großen Enthusiasmus um das Auto der Innsbrucker Headbangte. Stephi, eine unserer Gruppe hatte es sich indes bei den Wörglern gemütlich gemacht und unserer steierer Nachbarn spielten UNO. Der restliche Ablauf des Abends ist mir leider nicht mehr genau in Erinnerung. Eindeutig (weil fototechnisch) ist aber bewiesen, dass wir so gegen 3 Uhr ins Zelt sind. Vorher gab’s noch ein paar Saufer- und Raufereien. Einige zeigten deutlich, wie gern sie Bier hatten.
Und Gregor hat seinen Schlafsack bekommen. Neben dem ist er noch eine Weile im Hauptzelt gelegen, bis er sich dann in eine Kabine und in den Schlafsack verkrochen hat.
Für Anregungen, Korrekturen oder Ergänzungen bin ich immer offen!
Metal Camp ’05 – Day 1
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