Day 2
Unser erster Morgen am Metal Camp begann relativ früh. Um halb 8 hatten die meisten von uns trotz der vergangenen Nacht schon ihre Schlafsäcke verlassen und es sich auf irgendwelchen freien Stühlen mit einem Guten-Morgen-Bier gemütlich gemacht. Zweifellos lag das an der Hitze, die es einem ziemlich unmöglich machte, länger im Zelt zu bleiben, sobald die Sonne draufschien. Der eine oder andere hatte auch schon Kochgeschirr und Gaskocher hervorgeholt um das festivaltypische Instand- oder Dosenfrühstück, bestehend aus irgendwelchen Nudeln mit Soße, Chili oder Gulasch zuzubereiten. Das funktionierte immer, auch wenn man kurzzeitig mal nicht bemerkte, dass der Gaskocher gar nicht an war…
Gestärkt von eben diesem Frühstück holten Gregor und Dave dann das zweite Kaiser Fass aus dem Auto. Die halbe Stunde Kühlzeit wurde dazu genützt, sich in der näheren Umgebung des Zeltes umzuschauen und zu ermitteln, mit welchen Nachbarn man am Vortag gefeiert hatte. Dabei wurde auch mein vermisster Schuh gefunden (Danke Stephi!). Nach ein wenig Bier brachen Dave, Stephi und ich auf, um zu „Duschen“. Der Weg zur Soča war bei Tageslicht überraschend einfach zu finden. Dummerweise hielt ich es für eine gute Idee, diesen Weg Barfuß zu beschreiten. Nie wieder! Aber der Fluss selbst war schöner, als ich ihn mit aufgrund der Beschreibungen der Anderen vorgestellt hatte. Allerdings war er auch ein wenig kälter, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Ein paar Schwimmzüge gingen sich aber trotzdem aus, bevor ich aus Sorge um diverse Körperteile wieder an Land ging.
Wieder zurück in unserem Camp bemerkten wir, dass die übrige Mannschaft mitsamt den Stühlen unter das Pavillon unserer Wörgler Nachbarn umgezogen war. Wir gesellten uns dazu, tranken ein paar Bier (so eine Überraschung) und während Domi zusammen mit seinem neu entdeckten Cousin um keine-Ahnung-wie-viele-Ecken die Bänder holen ging, tranken wir… noch ein paar Bier. Irgendwann später an diesem Tag begab sich dann auch der Rest von uns in den Wald, um die Bänder zu holen. Zu erwähnen wäre da noch, dass die Leute an der Bandausgabe meine Baumax Preissägekarte als Ausweis akzeptiert hätten. Als dann alle ihre Karten umgetauscht hatten, machten wir noch einen kurzen Abstecher zur Soča und kehrten dann ins Camp zurück, um unsere Haupttätigkeit wieder aufzunehmen. Nachdem ein Großteil des Nachmittags geschafft war, trafen dann endlich Herbert und Michi ein. Die beiden schlugen ihr Lager hinter unserer Flagge auf und gesellten sich dann zu uns. Später dann, so gegen 7 Uhr Abend ging’s dann runter zum Festival Areal, zur ersten Band: In Extremo. War ein super Konzert, obwohl ich eigentlich sonst kein sonderlich großer In Extremo Fan bin. Während die Bühne dann für Yngwie Malmsteen umgebaut wurde, versuchten wir uns irgendwie mit dem Bon- und Pfandsystem anzufreunden. Das funktionierte zumindest soweit, dass jeder von uns zum Schluss ein paar blaue, grüne und rote Zettelchen, ein Bier und ein Metal Camp Feuerzeug bekommen hatte. Gerüstet mit dem Wissen, dass ein Bier einen roten Bon und manchmal auch einen blauen dazu bedeutete, tranken wir uns durch Yngwie’s Vorstellung und warteten dann voller Vorfreude auf Hammerfall. Die kamen dann auch ziemlich bald und machten eine grandiose Show. Und als dann auf der Bühne die Worte: „The next Song ist from our Legacy of the Kings Album“, fielen, ging’s richtig los. Denn jeder wusste, dass das nur „Heeding the Call“ bedeuten konnte.
Als wir dann auch Hammerfall erfolgreich überstanden hatten und eben Biernachschub holten, tauchte auf einmal Loggo, der irgendwann während des Konzerts verschwunden war, wieder auf.
Etwas seltsam war die Tatsache, dass er aussah wie ein Jägermeister Vertreter. Mike und er hatten die Zeit bei der Beach Stage verbracht und ganz nebenbei einen Schwamm voll Jägermeister Röhrchen (die man normalerweise einzeln kauft) erstanden. Und da dieser Schwamm stolze 30 Euro gekostet hat, haben sie noch ein paar Zusatzaccessoires wie T-Shirts, Kondome, Schlüsselbänder und Sandalen ausgehandelt. Besagte Sandalen hat Mike vermutlich ungefähr zur gleichen Zeit irgendwo im Wald verloren. Der war nämlich so betrunken, dass Loggo ihn absichtlich bei der Beach Stage vergessen hat. Den Rest des Abends verbrachten wir dann bei den Oberösterreichern, wobei wir lernten, was Ajvar ist, und was man dafür alles stehen lässt. Und natürlich lernten wir die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten eines Pinki Sackes kennen (aus der Gebrauchsanleitung).
Wann dieser Abend dann wirklich endete, ist nicht eindeutig belegt…
Metal Camp ’05 – Day 2
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