Unser vierter Tag am Nova Rock begann eigentlich so wie der dritte aufgehört hatte. Mit Bacci Cola und Bier.
Nur mit einem Unterschied: Ihr erinnert euch noch an die Anfahrt und an das Mädel im Stau, die mich gegrüßt hat? Nun es wird Zeit, den Schleier zu lüften. Es war Resi. Jene Resi aus Tirol, die es vorzog, in einem anderen Teil Österreichs zu studieren. Sie hatte über die Gahr Martina vom Flo die Telefonnummer erfragt, und sich dann zusammengerufen. Und jetzt saß sie, nachdem sie die Nacht durchgemacht hatte, in unserem Camp und trank mit uns. Ein wenig beleidigt war sie auch, weil ich sie nicht erkannt hatte.
Im laufe dieses Treibens gesellte sich dann auch Biba zu uns. Unser Nachbar rechterhand, der mit der Gitarre. Und das, wo er sich doch Sorgen machen musste, weil wir schon die ganze Zeit mit Slogans zum ausgiebigen Verzehr von dämmebauenden Pelztierchen mit flachem Schwanz aufriefen.
Die Tatsache, dass nun eine Gitarre vor Ort war, weckte auch gleich die Lust zum Singen. Auch wenn “Walk the Line” nicht so gut funktionierte. Aber nett wars doch.
Und dann kam wieder was, das mich ziemlich überraschte. Als ich mich nämlich zu Sabrina und den anderen ausserhalb der Campinsessel setzte, war dort ein Mädel, das meinte, ich sollte sie eigentlich noch kennen. Ich dachte mir: Nichts ungewöhnliches, dass ich auf dem Festival die eine oder andere Person vergesse, die ich getroffen habe, bei der Menge an Leuten. Aber nein. Nicht vom Festival hätte ich sie kennen sollen, sondern vom Titty. Da war sie nämlich mal einen Probeabend Barkeeperin. Gut, da ist es mir dann auch wieder eingefallen, hätte aber nie damit gerechnet, dass ich ausgerechnet sie im Burgenland wiedertreffe. Ach ja, ihr Name ist übrigens “Tine”, glaub ich jedenfalls. Aber wisst’s jo eh, mei Gedächtnis.
Stephi hatte die vorhergegangene Nacht zusammen mit Biggie durchgemacht und hatte sich erst gegen 8 Uhr früh zur Ruhe begeben. Das sah man ihr dann, als sie sich so gegen 11 wieder zur Gruppe gesellte, auch ein wenig an.
Joe, Dominik und Dave begannen dann zu packen, weil sie gleich nach Guns N’ Roses aufbrechen wollten. Wir anderen vertrieben uns die Zeit weiter mit Bacci und Bier. Das machten wir so ungefähr bis Fünf. Unter anderem auch bei der Salzburg/Holland Fraktion schräg hinter uns.
Dann war es an der Zeit, das Gelände zwecks Apocalyptica aufzusuchen. Und nun ratet mal, wo ich dann zuerst landete.
Jepp, wieder mal bei der Brazil Bar. Für Apocalyptica wollte ich nicht in die Menge, da ich da ja jetzt nicht so ein Fan davon bin. War aber – das muß ich zugeben – eine gute Show.
Ach ja, und eine nette Fotografin habe ich getroffen:
Und dann kam Oomph! Und ich bin in die Menge. Stimmung war super. Der Sänger ist sogar ein paar mal Crowdsurfen gegangen. Und sogar mir hats gefallen, obwohl ich nicht so viele Songs gekannt habe. Wundert mich eigentlich. Waren die so neu, so alt oder wars einfach nur Zufall? Na, wie dem auch sei, geiles Konzert.
Nach dem Konzert sind wir dann einen Sprung zurück zur Brazil Bar und dann gleich wieder in die Menge. Zur Bloodhound Gang. Haben mir übrigens auch ganz gut gefallen. Bis auf die blöden Sprüche auf den Videowalls. Die haben absolut nicht gepasst. Und wenn, dann bitte wenigstens auf Englisch und nicht auf Deutsch.
Was zweifellos auch einige ein wenig verstört haben könnte, war die Tatsache, dass die Jungs offensichtlich eine ziemlich lockere Einstellung bezüglich urinierens in der Öffentlichkeit pflegen (Vorsicht: urinieren, nicht onanieren). Auf jeden Fall hat der Bassist selbiges auf den Kopf und in die Mütze von Jimmy Pop vollzogen (Nochmal: urinieren, das andere hätte höchst warscheinlich zu lange gedauert). Aber das mit dem Bier Bong voll Jägermeister war ganz lustig. Obwohl ich starke Zweifel daran habe, dass es wirklich Jägermeister war, denn das Spielen eines Instruments oder auch nur das Aufrechterhalten des eigenen Gleichgewichts stelle ich mir nach so einer Dosis etwas schwierig vor. Aber alles in allem eine gelungene Vorstellung. Und sie hatten das Publikum fest im Griff.
Auf die Jungs aus Philadelphia folgten die Jungs aus Los Angeles, Tool. Die haben mich aber weniger interessiert, weshalb ich die Zeit nutzte, um wieder mal die Gegend zu erkunden, betrunkene Typen zu fotographieren und natürlich um an der Brazil Bar noch etwas zu trinken und nebenbei die dort befindlichen Mädels ebenfalls zu fotographieren.
Und natürlich habe ich nicht alleine getrunken.
Ehe man sich’s versah, war’s dann auch schon Zeit für Guns N’Roses, also hieß es rein in die Menge und abrocken. Das haben wir dann auch getan, obwohl ich gegen Ende hin doch schwer mit der angesammelten Müdigkeit zu kämpfen hatte. Trotzdem ein geniales Konzert. Insbesondere November Rain. Und der Axl hat sich verändert, ich hätt ihn fast nicht erkannt (wenn er nicht gesungen hätte). Und natürlich haben sie einen Hit nach dem anderen gebracht, die Menge ausser sich.
Nach dem Konzert kam dann das große Abschlussfeuerwerk. Obwohl es zuerst gar nicht so groß aussah. Ich hätte euch gerne ein paar Impressionen daraus geliefert, aber ein Feuerwerk mit meiner Kamera und ohne Stativ, ohne freiem Speicherplatz und mit leerem Akku, das hätte nicht so funktioniert.