Aus dem Leben eines Filesharers – Teil 4: Die Gegenwart

Wir schreiben das Jahr 2008 und immer noch tummeln sich zahlreiche P2P Netzwerke im Internet. Eine unerschütterliche Fangemeinde erhält WinMX immer noch am Leben, lange nachdem es von der Herstellerfirma aufgegeben wurde, Napster ist mittlerweile ein seriöser Online Shop für Musik und nach KaZaA kräht schon länger kein Hahn mehr. Das BitTorrent Netzwerk ist wegen seiner serverschonenden P2P Architektur einer der bedeutendsten Verbreitungswege für freie Software und 10 Jahre nach dem ersten, per P2P getauschten Song, schafft es nun langsam auch die Musikindustrie, ihre Songs online als MP3 anzubieten, nachdem sie ein paar Jahre lang mit irgendwelchen DRM verseuchten Formaten experimentiert haben, die sich nur auf bestimmten Playern abspielen ließen. Und schön langsam verschwinden auch die völlig wirkungslosen Kopierschutzmechanismen auf den Audio CDs wieder, die uns die Major Labels in der Hoffnung, das Filesharing zu stoppen, untergeschoben haben. Gottseidank, denn das einzige was die gestoppt haben, war das Abspielen in DVD Playern und Autoradios.
Und nun? Bravo Hits kaufe ich schon lange nicht mehr, aber dafür habe ich über meine Lieblingstauschbörse, eMule, einige, mir vorher unbekannte Bands entdeckt, von denen ich nun regelmässig CDs kaufe. Und ganz egal, ob das jemand liest oder nicht, mir hat es Spaß gemacht wieder mal an die Zeit zurückzudenken, in der nur wenige wussten, was MP3 war.

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