Einfach mal so, als Intermezzo. Dies sind alle meine bisherigen Festivalbänder. Nur das vom Taubertal 2002 nicht, weil das war noch aus diesem Papier Zeugs.
PS: Das vom Greenfield hab ich wirklich noch um den Arm.
Tag zwei startete ganz festivaltypisch. Geweckt wurde ich von Lisa, die sich lautstark danach erkundigte, ob ich ein “Morgenlatteli” hätte. Da aber im Gegensatz zu den Festivals der letzten Jahre diesmal die Temperatur im Zelt recht angenehm war, entschied ich mich die Rufe zu ignorieren und noch ein wenig an der Thermarest Matte zu horchen. Ebenso ignorierte ich die beiden Mädels, die wegen unserer Flagge vorbeischauten und offensichtlich auch aus Tirol kamen. Schließlich, so gegen halb Zehn regte sich in mir doch das Verlangen mal wieder frische Luft zu atmen, also vergewisserte ich mich noch schnell ob mein Kabinenpartner Georg nicht über Nacht (aufgrund des Nichtvorhandenseins seines Schlafsacks) versehentlich erfroren war und verließ dann bewaffnet mit meinem “Don’t Panic” Handtuch und den zugehörigen Morgenartikeln das Zelt. Draußen freundete sich Lisa schon mal mit dem Gedanken an, eines unserer Knorr Nudelgerichte zuzubereiten während ich meine Drei Punkte Morgenprozedur bestehend aus Zähneputzen, die Linsen mal kurz raus, abspülen und wieder reintun und ein Bier aufmachen, durchführte. Außerdem hab ich allen Nachbarn einen Guten Morgen gewünscht und dabei erfahren, dass einer von ihnen, Simon, in einem völlig fremden Zelt aufgewacht war, und das auch noch vollkommen allein. Geile Aktion!
Ansonsten ist eine Zeitlang nichts aufregendes passiert. Lisa hat mit Georg Backgammon gespielt und ich hab mit Maleen und Tami irgend so ein Kartenspiel gespielt von dem Tami die Regeln erst während des Spielens wieder eingefallen sind. Alleine deswegen war’s ziemlich witzig. Nachdem wir nun eine zeitlang so gespielt und getrunken (ja, natürlich auch getrunken) hatten, wurde es langsam Zeit das Festival Areal aufzusuchen, um den sanften Klängen von Caliban zu lauschen. Einen kurzen Zwischenstop an den Toi Toi machten wir noch, dann ging’s durch die Schleuse. Was mir gleich zuerst auffiel, war die Größe des Areals. Das war mir am Vortag längst nicht so riesig vorgekommen. Aber nicht die freie Fläche sondern die Essensstände in allen Formen und Farben. Trotz des Überangebots an mannigfaltigen Leckereien verloren wir aber unser Ziel, die Hauptbühne, nicht aus den Augen. Nur kurz verweilten wir an einem der kleinen Häuschen um uns mit kühlem Bier einzudecken (scheiße war das kühl!!). Ein paar Fotos von Stephi mit irgendwelchen unbeteiligten Passanten und mit den Getränke Ausgabe Mädels haben wir auch noch gemacht, dann sind wir rüber in die Menge vor der Hauptbühne, wo schon fleißig die Köpfe (und fallweise auch andere Körperteile) zu Caliban geschüttelt wurden. Auch wir haben fleißig geschüttelt, aber mehr unsere Stephi als unsere Köpfe. Auf Caliban folgte eine Band, von der keiner von uns jemals was gehört hatte, außer Maleen. Die wollte sogar unbedingt ein bestimmtes Lied von ihnen hören. Shinedown war der Name besagter Band, und gespielt haben sie rockiges Gschnall (glaub ich halt). Ich, für meinen Teil, hab die Zeit genutzt um ein paar Bandfotos zu schießen. Sind gar nicht so schlecht geworden. Als die Jungs ihr Konzert beendet und trotz allem Rufens von Maleen diesen einen Song nicht gespielt hatten, beschlossen wir, es wäre an der Zeit einen kleinen Abendsnack einzunehmen. Was es war kann ich nicht mehr wirklich sagen. Danach sind wir jedenfalls, allem Trivium zum trotz zurück in unser Camp, um uns umzuziehen und im Kreise unserer Nachbarn ein wenig zu trinken. Und noch ein wenig von Lisas Brot und Speck zu jausnen. Und noch ein wenig mehr zu trinken. Und Maleen hat meine “neue” Festivalhose mit dem Fuß beschriftet (eigentlich nicht mit dem Fuß selbst sondern mit einem Edding, den sie mit dem Fuß gehalten hat, aber ist ja Wurscht). Und mit unseren Nachbarn herumgeblödelt haben wir auch noch. Kurz vor halb 11 war’s dann an der Zeit gen Festival Areal zu starten. Dort gaben sich um 22:30 Nightwish die Ehre, was ich auf keinen Fall verpassen wollte. Auch wenn ich mehr ein Tarja als ein Anette Fan bin, aber trotzdem. Der Weg zur Bühne war zwar ein wenig stressig (na gut, ich hab ein wenig gestresst), aber dafür sind wir ziemlich pünktlich angekommen. Und wie war sie nun, die Band, die ich seit Jahren einmal Live sehen wollte? Nun, leider haben sie hauptsächlich (ausschließlich?) Songs der neueren CDs gespielt. Ich hätt gerne auch ein wenig Wishmaster oder Oceanborn gehabt. Naja, vielleicht tut sich Anette da ein wenig schwer mit dem Singen, ich weis es nicht. Jedenfalls hab ich nach Leibeskräften mitgesungen, auch wenn das aufgrund der vorgegebenen Tonhöhen mehrmals mit stimmtechnischen Abstürzen endete. Lessig war’s aber schon, auch die Bühnenshow, obwohl ich von Nightwish eigentlich mehr Stimmungssongs erwartet hätte, aber mei. Trotzdem hab ich mich erst nach der Zugabe losreissen können, sehr zum Ärger meiner weiblichen Begleiterinnen, die gerne schon früher zur Zeltbühne gegangen waren, wo Flogging Molly zeitgleich mit dem Ende der Show von Nightwish ihren Auftritt starteten. Schon auf dem Weg dorthin machte sich aufgrund der Menschenmassen irgendwie das Gefühl breit, unser Vorhaben könnte schwieriger werden als gedacht. Am Eingang der Zeltbühne, oder besser gesagt in der mords Schlange 10 Meter davor, wussten wir es schließlich mit Sicherheit: Wir würden an diesem Abend nicht in den Genuss der unzähligen mitreissenden Melodien Flogging Mollys kommen. Um den Schmerz über unseren plötzlichen und unerwarteten Verlust möglichst schnell zu überwinden, warfen wir uns gleich an die Cocktail Bar, neben der wir glücklicherweise gerade standen und als Lisa und ich erblickten, was dort alles im Angebot war, stand unsere Bestellung fest. Der Long Island Iced Tea war der Drink unserer Begierde, auch wenn 16 Franken relativ happig war. Georg und Maleen waren eher dem Caipirinha zugeneigt und Tami gönnte sich einen Swimming Pool. Und bei einer Runde blieb es natürlich nicht. Schon alleine deswegen, weil Lisa meinen ersten Long Island gezahlt hatte, und ich mich natürlich dafür revanchieren musste (“Danke für die nächsten 500 Bier”). Leider hat sie den zweiten Long Island auf dem Heimweg bei einem Unfall im Toi Toi v
erloren (bevor sie ihn getrunken hatte natürlich). Über die folgenden Ereignisse im Camp gibt es leider nur sehr lückenhafte Informationen. Alles was ich noch weis ist, dass Patrick mir eine Dose Feldschlösschen (des isch a Schweizer Bier) vorbeibrachte, wie er es mir am Vortag versprochen hatte. Der Zeitpunkt unseres Zu-Bett-Gehens ist auch nicht mehr wirklich rekonstruierbar. Aber ein lessiger Abend wars!
Geweckt von den mehr oder weniger sanften Klängen des Bubble Bobble Themes aus meinem Handy schlug ich die Augen auf. Der Abreisetag war angebrochen. Wenige Stunden war es erst her, dass wir unsere Feierlichkeiten auf und nach der Italy Night beendet hatten. Meine Hoffnung, eine schnelle Dusche würde die Müdigkeit vertreiben, wurde leider nicht erfüllt, aber zumindest sah ich danach wieder einigermaßen frisch aus. Immer noch mit den Nachwirkungen unserer After Hour im Saufpark kämpfend, räumte ich wie üblich die Ausrüstung auf den Parkplatz, und machte es mir in meinem Campingstuhl gemütlich. So kurz nach 9 ließ sich endlich auch der Rest der Truppe blicken. Besser gesagt: Die Mädels. Georg zierte sich noch ein wenig, bis er uns mit seiner Anwesenheit beglückte. Eingeladen hatten wir indes relativ schnell. Eben so schnell hatten wir auch getankt. Nur der kurze Besuch bei Stephi auf dem Bau gestaltete sich wegen der Prozession am Dorfplatz etwas umwegreich. Das schafften wir aber sogar ohne Navi, und es sollte auch für lange Zeit die letzte Strecke sein, die wir ohne die Unterstützung unseres treuen, kleinen Garmin Nüvi (Vorsicht! Werbung) fuhren. Und wider Erwarten hielt Georgs Kühler durch, wenn auch mit einer kurzen Wasser-nachfüll-Aktion in Lichtenstein. Aber schließlich trafen wir ohne größere Verluste gegen Vier Uhr am Parkplatz des Greenfield Festivals ein. Und dank unseres, immer noch anhaltenden, enormen Glücks parkten wir genau vor dem Bandausgabezelt. Dort hatte sich allerdings schon eine beachtliche Gruppierung feierwilliger Festivalgänger zusammengefunden. Ganz im Sinne der obersten Festivaldirektive, kein Stress, machten wir es uns erst mal an Ort und Stelle mit einem kühlen Bier gemütlich um die Lage mit ausreichender Ruhe zu beurteilen und an unserer Anstellmotivation zu arbeiten. So ca. eine Bierlänge später hatten wir ausreichend Motivation gesammelt um uns in die Menge zu werfen. Und siehe da, nach einer gefühlten halben Stunde, einigen vorbeiziehenden Rauchwolken und ein bisschen Stephi’s alter Ego herumzeigen zierten auch schon die Greenfield Bänder unsere Handgelenke. Das letzte Hindernis, das uns noch vom Zeltplatz unseres Vertrauens trennte, die Security Schleuse, meisterten wir auch mit Bravur, weswegen sich ein Teil von uns ziemlich bald ans Aufbauen des Camps machen konnte. Der Rest spielte noch ein wenig Packesel, bis so gegen 8 Uhr schließlich alles an seinem Platz war, obwohl das Mastsignal anfangs noch vom Areal wegzeigte. Das tangierte uns in diesem Moment aber nur sehr periphär, insbesondere deshalb, weil wir, als wir es bemerkten, schon gemütlich in unseren Stühlen saßen und ein (noch) kühles Bier genossen.
Nur Bier wurde uns aber mit der Zeit zu langweilig, was uns dazu veranlasste, ein kleines, sehr bekanntes Spiel mit zwei Würfeln und einem Becher anzureissen. Das dafür notwendige Equipment hatte ich in weiser Voraussicht mitgebracht. Angefangen hat’s mit Weisswein, weiter ging’s mit Bonanza. Grausig! Aber ist ja auch Lügenpaschen und kein Kindergeburtstag! Auch zufällig vorbeikommende Nachbarn wurden spontan in das Spiel eingegliedert, bis wir es so gegen 10 Uhr für angebracht hielten, mal schnell das Areal zu erkunden. Einer der Securities wollte sich, allen Versuchen Lisas zum Trotz, nicht dazu überreden lassen, ihr seine Kappe zu schenken, aber sie schaffte es, damit kurz für ein Foto zu posieren, bevor wir uns wieder losreissen mussten. Die nächste Festival Bekanntschaft machten wir vor dem Bacardi Dome. Es handelte sich dabei um Bundi und seinen Kollegen, wobei Bundi einen Umhang und eine Krone mit seinem Namen drauf trug. Doch auch diesen beiden lustigen Gesellen mussten wir zugunsten des Alkoholkonsums lebwohl sagen. Eine nette kleine Bar direkt neben dem Rckstr Magazine Zelt war es, die wir zur Quelle unserer ersten Bacci Cola Runde ernannten. Die hübsche Barkeeperin verstand allerdings meinen Witz mit: “Entschuldigung! San-Sie-Bar?” nicht wirklich. Könnte aber auch an der Sprachbarriere gelegen haben. Wie dem auch sei, dort startete ich unsere erste Bacci Cola Runde. Ich glaub jedenfalls, dass ich es war.Es blieb allerdings nicht bei einer. Irgendwie sind wir dann ins Zelt vom Rckstr Magazine gestolpert, wo die Musik recht anständig zu sein schien. Anständig genug, um dazu zu singen und zu hüpfen. Einige Runden und Singereien (“Auf gute Freunde”, “Tribute”) später machte sich bei einigen langsam der Hunger bemerkbar, weswegen wir mal kurz ein paar Stände abklapperten. Und ganz nebenbei hab ich mir auch ein Festival Shirt gekauft. Gestärkt und gewandet ging’s über einen kurzen Umweg durch den Bacardi Dome zurück in unser Camp, wo das fröhliche Trinken natürlich fortgesetzt wurde, inklusive Nachbarn. Georg zog es allerdings vor, auf seiner Decke vor unserem Zelteingang ein kleines Nickerchen zu halten.In einer ersten fürsorglichen Handlung haben wir ihn zwischendurch mal in seine Decke gewickelt und etwas später haben wir ihn sogar ins Zelt “getreten” (Tami wars). Dummerweise waren weder seine ISO Matte noch sein Schlafsack auffindbar. Wie sich am nächsten Tag herausstellte schlicht und einfach aus dem Grund, weil sich beides noch im Auto befand. Jo mei…
Wann wir an diesem Abend genau zu Bett gegangen sind ist leider nicht mehr wirklich belegbar. Möglicherweise so um 3 Uhr herum.
So, das war der Anreisetag! Wie immer bin ich für Korrekturen, Anregungen und immens hohe Geldspenden offen.
Wopfi
Etwas seltsam den Bericht über das Greenfield Festival in der Schweiz mit den Ereignissen der Italy Night in Kolsass zu beginnen, aber es ist ja auch nicht unbedingt normal, dass man sich am Tag vor einer Festivalfahrt noch auf einem Dorffest die Kante gibt.
Aber beginnen wir am Anfang: Mittwoch war’s und die Festivalmodalitäten waren soweit alle geklärt (inklusive der Frage, ob ich mitfahren würde, oder nicht). Und im Zuge unserer Vorbereitungsarbeiten hatten wir beschlossen, auf der Italy Night nochmal so richtig zu feiern. Für mich hat das Ganze zuhause begonnen, bei einem gemütlichen Bier, zusammen mit Marion, Christoph und Sabrina. Bis wir es so gegen halb 11 schafften, uns von der heimatlichen Terrasse loszureissen und den Weg ins Dorf zu wagen. Marion wollte noch schnell zu Loggo und Martin in die Bar und den Rest (mich eingeschlossen) zog’s zur Volksschul Garage. Dort angekommen ging’s natürlich ziemlich bald wieder mit fotomachen los. Vorher hatte ich aber noch das Glück, auf Andi und Ösn zu treffen (Alex war auch in der Nähe, den hab ich aber erst später wirklich getroffen). Wir haben ein wenig geredet, über Gott, die Welt und über gewisse Personen, die vor haben, beim Schlossfest den Long Island Rekord zu brechen, bis ich es für notwenig hielt, mal wieder meine ursprünglichen Begleiter zu suchen. Auf dem Weg dorthin bin ich Bettina über den Weg gelaufen. Und kurz Darauf wieder ein paar Fritznern. Waren auch Vertreter der Familie Gahr darunter! Von denen bin ich aber weggeholt worden, um zu dokumentieren, was man für 180 ? an der Bar alles bekommt, wenn man wahnsinnig genug dafür ist. Einfach Geil! Der Rest des Abends eröffnet sich mir im Nachhinein leider nicht mehr detailliert genug, um ihn angemessen nachzuerzählen. Nach der Wodka Juice Aktion einiger Muller und anderer Verdächtiger (das waren die 180?) hab ich Lisa und Tami getroffen. Und danach wirklich viele der üblichen Verdächtigen. Inklusive meiner werten Nachbarin Maria und der July und der Madlen und der Jessy und der werten Sleya (Liste weder vollständig, noch alphabetisch noch wertend gereiht). Wen ich aber noch besonders erwähnen möchte ist das Fräulein Rainer. Und ich bin ziemlich zuversichtlich, dass ich ihren Namen in Zukunft nicht mehr vergessen werde.
Ausgeklungen ist dann die Italy Night bei (wie könnte es anders sein) mir in der Bar. Aber lange sind wir nicht geblieben, wir mussten ja am nächsten Tag früh raus
PS: Fotos vom Greenfield Day 1 jetzt online: Greenfield Festival ’09 – Day 1
User total lessiges, mit enormem finanziellen Aufwand und unter Einsatz von unzähligen, hochtalentierten Schauspielern gedrehtes Toi Toi Video hun i scho amol auf YouTube auffiglodn: Toi Toi Blödsinn @ Greenfield Festival 09
Sodala, gerade zurückgekehrt vom Greenfield Festival und schon fast wieder ein Teil der zivilisierten Welt geworden. Jetzt werden die Fotos sortiert und die Berichte geschrieben!
In den nächsten Tagen wird das ganze dann hoffentlich online gehen. Habt also bitte noch ein bisschen Geduld. Die Fotos von der Italy Night werde ich im Zuge des ganzen auch online bringen.
Viel Spass weiterhin!
Wopfi
PS: 879 Fotos seins insgesamt
Einige Zeit ist der Tag nun schon her, an dem ich mich durch mein Fotoarchiv gewühlt, und alle Videoclips, in denen “Dem Land Tirol die Treue” vorkam, herausgesuch habe. Diese Zeugnisse wunderbarster, betrunkener Gesangeskunst waren zu einzigartig, um einfach nur so auf meiner Festplatte herumzuliegen, dessen war ich mir sicher. Aber was tut man mit einem Riesenhaufen von Videoclips von denen einige gerade mal 30 Sekunden dauern. Na klar, man schneidet sie so zusammen, dass zum Schluß das komplette Lied herauskommt. Also hab ich meinen Videoschnitt und Spiele PC wieder mal angeworfen und das gute, alte Adobe Premiere bemüht. Rausgekommen ist ein Clip, den ich für gar nicht mal so schlecht hielt. Trotzdem hat er nie eine wirklich breite Öffentlichkeit erreicht. Nur bei einigen Saufpark Festln hab ich ihn hin und wieder präsentiert. Mit unterschiedlichen Publikumsreaktionen. Viel mehr ist damit nicht passiert…
Vor etwas mehr als einer Woche wars, da bin ich beim Durchstöbern meiner Videos (im Rahmen einer Festplatten Umstrukturierung) wieder auf diesen Tribut an unsere heimliche Landeshymne gestoßen. Und sofort fühlte ich mich dazu verpflichtet, den im Laufe des letzten Jahres zu meiner Sammlung dazugekommenen Clips auch die Möglichkeit zu geben, teil dieses Meisterwerks zu werden. Also folgte wieder eine kleine Adobe Premiere Session. Und weil ich so in Fahrt war, hab ich gleich noch eine zweite Version gemacht, in der die Videos, die nicht wirklich für die Öffentlichkeit bestimmt waren durch harmlosere ersetzt wurden. Und eben diese Version habe ich dann in einem kurzen Zustand geistiger Umnachtung auf YouTube hochgeladen. Und das, wo ich mir geschworen hatte, Tribute to “Dem Land Tirol die Treue” nie zu veröffentlichen. Naja…
Aber da es nun schon mal online ist, könnt ihr es euch auch gleich anschauen:
Tag Nummer Vier, der letzte Tag im Leben meiner Kamera, begann wie immer viel zu früh. Diesmal zog unsere Truppe verhältnismäßig geschlossen rein nach Tolmin, auf einen Kaffee und vielleicht ein paar Bier und möglicherweise ein paar Toilettenbesuche. So um Zehn Uhr herum war’s, als wir in einem nicht so gemütlichen Cafe saßen, nicht so wirklich guten Kaffee tranken und ziemlich einstimmig der Meinung waren, ein Lokalwechsel wäre von Nöten. Das Lokal unserer Begierde (das mit dem “Besten Kaffee der Welt”), war diesmal hoffnungslos überfüllt, aber mit etwas gutem Willen schafften wir es dennoch, einen Tisch zu ergattern. Auch wenn nicht alle von uns wirklich sitzen konnten. Machte aber nix. Es hat ja dann auch nicht wirklich lange gedauert, bis eine der großen Zeltfestbänke frei wurden und wir endlich wieder alle einen Platz hatten. Das war sozusagen der Anfang vom Ende. Dabei begann alles recht harmlos. Mit einem Frühstück aus Schinken, Käse und Brot, welches Philipp und Co herbeigeschafft hatten. Wärend dieses Mahls schwenkten einige unserer Leute schön langsam von Kaffee und Wasser wieder auf Härteres um. So drängte sich still und heimlich wieder unser alter Freund, der 1.70? Wodka Juice, in den Mittelpunkt.
Am Nebentisch waren mittlerweile einige bekannte Gesichter aufgetaucht. Nämlich Alesh nebst ein paar anderen trinkfreudigen Kollegen. Ich glaub ein Schwede war auch dabei.
Was mir während unseres freudigen Trinkens immer mehr auffiel, war der zunehmende Unwille meiner Kamera, irgendwelche Bilder scharfzustellen. Und diesmal hatte es ausnahmsweise nichts mit alkoholbedingten Ausfallerscheinungen meiner Visuellen Warnehmung zu tun. Schon den ganzen Tag war meine S3IS ein wenig fotofaul gewesen, aber langsam wurde es fast unmöglich, sie zum Auslösen zu bewegen. Ein Gruppenfoto ging sich noch aus, ein paar Sauffotos, ein paar “Wir bemalen Maleen und Dave” Fotos und Fotos von dem Mädel, dessen Freundes Ärger einer unserer Osttiroler auf sich gezogen hatte, weil er sie mit Bussi Links Bussi Rechts begrüsste, was in Slowenien anscheinend nicht so wirklich üblich ist, wie ich von ihr erfuhr. Zudem wurde mir erklärt, das Alkoholverbot für unter 18jährige würde für die Dauer des Festivals nicht so streng gesehen, was die Minderjährigen Tolmins sehr erfreute.
Nachdem ich mit dem Mädel ausgiebig geplaudert hatte (so ausgiebig, wie es ihre und meine Englischkenntnisse eben zuließen), gesellte ich mich, bewaffnet mit noch ein paar von den Sonnengelben Freudenspendern um 1.70, wieder zu unserer Truppe. Und auch der Nachbartisch wurde zunehmend involviert.
Der Rest des Tages ist mir leider nicht mehr wirklich so gut in Erinnerung, wie er sein müsste, damit ich ihn angemessen beschreiben könnte. Also nehme ich die Erzählung am besten an der Stelle wieder auf, wo sich der Schleier aus Wodka und Bier wieder ein wenig lüftet. Main Stage Areal wars. Obwohl ich glaube, die Zeit vorher großteils im Camp verbracht zu haben, traue ich mich nichts zu beschwören. Die Regenschauer des Nachmittags legen jedenfalls so eine Vermutung nahe. Aber wie gesagt wird meine Erinnerung erst am Main Stage Areal wieder so richtig deutlich, knapp vor Helloween (der Band, nicht dem amerikanischen Feiertag, den man mit ‘a’ schreibt), während des Soundchecks. Ich stand am Barzelt mit Martin (oder Domi) und machte eine Bemerkung von wegen, wenn ich der Roadie wäre, würde ich ganz laut “Arschpudern” ins Mikro schreien, weil’s ja sowieso nur die Hälfte der Leute verstehen könnte. Lustigerweise schallte nur wenige Augenblicke später ein lautes “Knulla Rumpan” durch das ganze Areal. Der Roadie hatte also Humor und konnte allem Anschein nach auch noch Gedanken lesen!
Wie es genau zuging kann ich nicht sagen, aber irgendwie waren knapp vor Beginn des Konzertes dann meherer unserer Leute im Barzelt versammelt. Domi und ich, unseres Zeichens treue Fans des guten alten Metals, mussten natürlich ganz nach vorne in die Menge. So liefen wir also in Richtung Bühne los, während sich zur gleichen Zeit die Leute vor der Bühne, aufgrund des spontan einsetzenden Regens, zu einer entgegengesetzten Bewegung entschieden. Das muß von hinten ziemlich lustig ausgesehen haben. So in etwa wie eine sehr, sehr unfaire mittelalterliche Schlacht.
Wir hielten natürlich das gesamte Konzert lang die Stellung an vorderster Front und ließen zu den bekannten Texten voller Innbrunst unsere engelsgleichen Stimmen erklingen. Ach ja, und ein bisschen geheadgebangt haben wir auch. Genaugenommen haben wir und der Rest der regenresistenten Fans uns die Seele aus dem Leibe gebangt.
Leider kommen hier wieder ein paar Erinnerungslücken. Ich hab irgendwie Peter getroffen (den Ralf Schumacher) und bin mit ihm bei Ministry gelandet. Ebenfalls in den vorderen Reihen. Diesmal aber mit weniger Regen und weniger Mitsingen. Dafür aber mit mehr Headgebange und viel mehr Gepoge. Schräg, die Ministry Version von “What a wonderful World”!
Die Heimkehr ins Camp gestaltete sich ein wenig feucht. Auf den Waldwegen hatten sich nämlich ziemlich große Pfützen gebildet, denen Peter im Dunkeln auszuweichen versuchte, während ich einfach mittendurch lief. Über unsere Tätigkeiten nach der Rückkehr ins Camp ist mir leider nicht mehr wirklich viel bekannt. Nur, dass unser Mastensignal aufgrund der übermässigen Feuchtigkeit ein wenig schneller lief, als geplant.
Soweit zum Tag 4.
Wann genau der dritte Tag anfing weis ich nicht mehr, aber auf jeden Fall zu früh für den vorangegangenen Abend. Meine Stimme hatte ich anscheinend irgendwo auf der Second Stage liegengelassen, und die Chancen standen sehr schlecht, die dort jetzt noch zu finden. Also freundete ich mich schon mal mit dem Gedanken an, den Rest des Festivals ohne sie auszukommen. Stephi freundete sich w?hrenddessen mit fester Nahrung zum Frühstück an und diverse andere Leute freundeten sich mit den verschiedensten flüssigen Frühstücksarten an.
Lange dauerte es dann nicht und es wurden wieder die Stifte gezückt, um ein wenig patriotisch zu sein. Und kurze Zeit sp?ter waren alle Mitcamper hübsch mit Rot-Weiss-Rot verziert. Und einer unserer Leute lernte, wie gef?hrlich es sein kann, seinen Sch?nheitsschlaf zu halten, w?hrend ein paar betrunkene Kollegen mit allerlei Edding Stiften herumlaufen. Da bekommt der Ausdruck Permanent Make-Up eine ganz neue Bedeutung (wissts eh, wegen Permanent Marker). Nach ein bis zwei gemalten Flaggen und ein paar Fotos entschied ich mich dann schlu?endlich auch für etwas festere Nahrung. Wie k?nnte es anders sein: Nudeln. Und irgendwann schneite dann Raffi nebst Freundin vorbei. Bin mir jetzt nicht mehr wirklich sicher in welchem Kontext, aber mei. Jedenfalls stand so um Ein Uhr Nachmittags wieder mal K?rperhygiene auf dem Programm. Ein Rendezvous mit der Soca also. Und wie zu erwarten war, zeigte uns die liebe Soca wieder mal ihre kalte Schulter. Dennoch stürzten sich unsere Jungs (und M?dels) beherzt in die Fluten. Nun, eigentlich mehr z?gernd als beherzt. Auch ein uns nicht n?her bekanntes, aber sehr liebes M?del konnte sich nicht so recht mit der eisigen Art der Soca anfreunden, was ein paar Wasserspritzer unsererseits leider auch nicht ?ndern konnten. Ich hab auf jeden Fall auch mal kurz meine Kamera abgegeben, um dem Flu? einen kleinen Besuch abzustatten. In erster Linie, um meine Fü?e, die von den langen Konzertaufenthalten vom Vortag noch ziemlich gezeichnet waren, endlich wieder sauberzubekommen.
Wieder zurück im Camp g?nnte ich mir erst mal ein warmes Guinness (das geh?rt ja anscheinend sogar warm) und streifte ein wenig campintern herum. Den Rest des Nachmittags passierte eigentlich nichts besonders erw?hnenswertes. Ein paar Wodka Mango, ein wenig Trockeneis herumgespiele und viele, vom Festivalalltag gezeichnete Camper.
Gegen 9 Uhr beschlossen Martin und ich, es w?hre langsam an der Zeit, das Hauptareal aufzusuchen. Ein gro?er Teil unserer Truppe war schon vorher aufgebrochen, also war es nicht mehr zu Früh. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hielt ich es zu diesem Zeitpunkt für eine gute Idee, mein Handtuch mitzunehmen. Vielleicht lags ja daran, dass ich mich in der Nacht zuvor relativ lange mit einer Slowenin unterhalten hatte, die “Per Anhalter durch die Galaxis” kannte. Ein Handtuch ist ja so ungef?hr das nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzen kann. Oder in meinem Fall, der Metalcamper…
Auf dem Weg zum Wald trafen wir auf ein M?del, das Martin liebevoll “Die falsche Stephi” nannte. Nun zugegeben, ein wenig ?hnlichkeit zu unserer Stephi war vorhanden. Aber urteilt selbst.
Nahezu pünktlich zu Apocalyptica trafen wir am Main Stage Areal ein und dort auch auf den Rest unserer Leute. Da mich die Musik dort nicht wirklich interressierte, widmete ich mich eben meinen anderen, gro?en Leidenschaften: Fotografieren und Cuba Libre. Dave und mir wurde dann irgendwann klar, dass wir unbedingt etwas Met brauchten, worauf wir uns zum entsprechenden Stand aufmachten, der auf der “Einkaufsmeile” zwischen den beiden Bühnen gelegen war. Auf diesem Weg traf ich Orfi zum ersten (und warscheinlich einzigen) Mal am Gel?nde. Da musste natürlich sofort ein Foto her. Au?erdem trafen wir dort auf Maleen und einen Teil unserer Leute und auf einen Typ mit einer aufblasbaren Biene (erinnerte mich irgendwie an unsere Winnie Puh Aktionen) bei dem eine Menge Leute standen. Ein M?del war dabei, das mir immer wieder nahelegte, ich sollte doch die Biene fotografieren. Hab stattdessen das M?del fotografiert . Zwischen den St?nden traf ich dann auch auf zwei M?dels, von denen ich glaube mich zu erinnern, sie am ersten Metal Camp Tag in unserem Camp auf Besuch gehabt zu haben.
Ansonsten passierte nicht viel. Herumlaufen, herumsaufen, fotografieren. Als sich dann Amon Amarth anschickten, zu spielen, hab ich am Hang neben der Bühne mein Handtuch ausgebreitet, und mir einen kleinen Sch?nheitsschlaf geg?nnt. Danach zog’s mich ziemlich bald zurück ins Camp und in n?chster Instanz in meinen Schlafsack.
Über einen Monat nach “Hell over Paradise V” habe ich es nun endlich geschafft Wuks Fotos auf die Saufpark Homepage hochzuladen! Und was die Berichte betrifft, die kommen sicher auch noch…