Alles begann damit, dass mein Vater und seine Kollegen irgendwann in den 70ern auf die Idee kamen, eine Bar in einen der Kellerräume unseres Hauses zu bauen. Allerdings ist aus dieser Zeit nicht viel visuelles Material überliefert. Alles was ich von diesem Unterfangen habe sind ein paar Sekunden digitalisierter Super 8 Film. Und natürlich will ich euch die nicht vorenthalten, auch wenn sie nicht gerade informativ sind:
Und so begann die Ära der ersten Bar, die meist einfach nur Kellerbar genannt wurde. Und ich durfte in den 80ern einige Feste miterleben und manchmal sogar kurz daran teilnehmen. Aber nur als stiller Zuschauer, schließlich war ich damals noch ziemlich jung.
Und mit der Zeit wurde es dann ruhiger um die Bar, bis sie schließlich Anfang der 90er praktisch nur mehr als Abstellraum und nicht mehr für Parties verwendet wurde. Gut, Loggo und ich haben ein paarmal reingeschaut und ein paar der alten Schallplatten angehört. Und mein Bruder Flo feierte manchmal mit seinen Freunden, bei denen sie als Friedlbar bekannt war. Aber im Großen und Ganzen interessierte uns die Kellerbar in den 90ern nicht wirklich. Das lag unter anderem schon mal an der Stereoanlage, die noch komplett auf Schallplatten und Kassetten basierte. Und das zu einer Zeit, in der die CD das dominante Audioformat war.
Und als dann Loggo beschloss, er würde bei sich zuhause auch eine Bar brauchen, konzentrierten wir unsere Bemühungen sowieso nur mehr darauf. Ein passender Raum war im Locher Anwesen auch relativ schnell gefunden und so starteten wir die Geschichte von Loggos Bar. Begonnen hat alles sehr ruhig mit einer alten Couch, einem kleinen Tisch, einem rosa Discman an einem Verstärker und an zwei sehr impovisieren Lautsprecherboxen die eigentlich nur aus den Frontplatten bestanden, die auf halben Tennisbällen standen. Trotzdem haben wir sie fleißig für das eine oder andere Saufgelage genutzt. Allerdings gibt es auch aus der Zeit nicht wirklich irgendwelches Bild- oder Videomaterial. In den 90ern waren Digitalkameras nämlich noch ziemlich selten und sehr, sehr teuer. Und auch meine getreue, analoge Kamera habe ich eigentlich nie bei Feierlichkeiten mitgehabt. Schon alleine wegen der heillosen Preise die man für die Entwicklung der Filme zahlte. Jedenfalls kam dann die Zeit, als Loggos Bar ein gewaltiges Upgrade erhielt. Zusammen mit seinem Onkel baute Loggo nämlich dann eine wirklich Bar in unseren Partyraum. Komplett mit Theke und Barhockern. Und diesmal auch mit Lautsprecherboxen die Seiten- und Rückwände hatten 😉. Und so war der Titti Twister [sic] gebohren. Obwohl der Name eher zufällig entstand. Nämlich wegen dem Schriftzug “From Dusk Till Dawn”, der quer über die Eingangstür gesprayed war. Das veranlasste mehr und mehr Gäste dazu, die Bar nach dem Lokal aus dem damals sehr bekannten Vampirfilm zu nennen. Und so begann eine Wilde Zeit des Feierns und eine Zeit in der die Kellerbar bei mir zuhause nicht mehr wirklich beachtet wurde.
Bis zu einem denkwürdigen Tag im Sommer 1999 an dem mein Vater entschied, er würde gerne das 25jährige Betriebsjubiläum der damaligen EDV-Wopfner in der Kellerbar feiern. Und dafür sollte diese zuerst ein wenig modernisiert werden. Und Anfang Oktober war es dann soweit. Flo, Flo und mein Vater begannen damit, die alter Bar nahezu komplett abzubauen. Nur die Holzverkleidung der Wände und der Boden blieb bestehen. Und dann wurde etwas über einen Monat lang an der neuen, verbesserten Kellerbar gebaut. Ich selbst interessierte mich da aber auch noch nicht so sehr für die Kellerbar. Immerhin hatten wir mit dem Titti Twister schon einen erprobte Ort um den alkoholischen Genüssen zu fröhnen, was wir damals auch sehr fleißig taten. Aber natürlich war ich auch in den Bauarbeiten involviert und beschäftigte mich großteils an der Elektroinstallation, wann immer ich von der HTL nach Hause kam und noch etwas Zeit verfügbar hatte. Teilweise gingen die Installationsarbeiten auch bis 2 Uhr früh, weil wir unbedingt noch den Stromkreis fertigbringen mussten, weil da unter anderem auch der restliche Keller draufhing.
Und Ende Oktober, genau genommen am 30. Oktober 1999 zogen wir die letzten Silikonfugen auf der Theke und schlossen damit Bauarbeiten an der Kellerbar ab, die über einen Monat gedauert hatten. Und etwas später, nämlich am 7. November des selben Jahres feierten wir eine große Einweihungsparty mit sämtlichen Mietern im Haus. Und das waren damals immerhin drei Parteien. Und es wurde ein damisches Festl. Allerdings verzichte ich zu Schutz Dritter darauf, die dabei entstandenen Videos hier zu veröffentlichen 😉.
So, die Kellerbar war also offiziell wiedereröffnet. Vom Saufpark sprach damals aber noch niemand. Dieser Name sollte erst ein wenig später entstehen. Wann genau ist zeitlich nicht genau überliefert. Allerdings begab es sich in der Zeit, als die wunderbare Serie South Park gerade dabei war, im deutschsprachigen Raum Fuß zu fassen. Und irgendwann, bei einem gemütlichen, alkoholischen Beisammensein kam dann jemand auf das gigantisch faszinierende Wortspiel “Saufpark”. Ich glaube, es war Georg. Aber man weis es nicht so genau…